Bundesliga

Ducksch-Zukunft: Werder-Vertrag, Klausel und DFB

Angreifer im Fokus - Spielt Füllkrug auf Schalke?

Ducksch-Zukunft: Werder-Vertrag, Klausel und DFB

Bremens Marvin Ducksch schoss sich durch seinen Dreierpack bei Hertha ins Rampenlicht.

Bremens Marvin Ducksch schoss sich durch seinen Dreierpack bei Hertha ins Rampenlicht. picture alliance / contrastphoto

Das Bremer Mannschaftstraining am Dienstag kommt noch zu früh für Niclas Füllkrug: Der Nationalspieler kann nach wie vor nicht mitwirken aufgrund jener Wadenprobleme, die ihn schon die vergangenen beiden Bundesligaspiele gegen Freiburg und bei Hertha BSC außer Gefecht gesetzt hatten. Der Angreifer wird täglich behandelt. Ob er für die nächste Partie am Samstag (18.30 Uhr) auf Schalke wieder für einen Einsatz in Frage kommt, ist erst einmal noch offen.

"Wenn es geht, wollen wir ihn spielen lassen", erklärt Clemens Fritz, Leiter Profifußball beim SV Werder Bremen: "Aber wir müssen abwarten und von Tag zu Tag schauen. Wir wollen bei ihm nichts Längerfristiges riskieren." Zumal sich die Situation für den Aufsteiger nach dem 4:2-Auswärtssieg am Samstag in Berlin ja noch mal etwas beruhigender darstellt; möglicherweise können die Bremer schon in Gelsenkirchen den Klassenerhalt sicherstellen. Die Gesundheit Füllkrugs geht jedenfalls vor.

Ducksch: Keiner traf öfter in der Rückrunde

Und dass Werder auch ohne den besten Torschützen der Bundesliga zu gewinnen imstande ist, nachdem das in dieser Saison zuvor gegen den FC Bayern (1:6) und Freiburg (1:2) eben noch nicht geklappt hatte, wurde zumindest in der vergangenen Partie in der Hauptstadt deutlich. Hauptverantwortlich war dafür insbesondere Marvin Ducksch, der die Vollstrecker-Rolle seines Sturmpartners übernahm - und drei Tore erzielte. Es waren seine Treffer sechs, sieben und acht in der Rückrunde, die in diesem Zeitraum aktuell kein anderer Spieler in der Liga toppt.

"Er hat diese Effektivität gehabt", sagte Bremens Trainer Ole Werner am Samstag über den 29-Jährigen: "Das ist einfach Arbeit und natürlich auch Qualität." Die durch jenen ersten Dreierpack in der Bundesliga nun vielleicht auch der breiten Masse aufzufallen beginnt - und sicherlich auch ein grundsätzliches Interesse bei anderen Klubs an dem Spieler hervorruft. Allerdings gehen derlei mögliche Gedankenspiele bis dato noch nicht so weit, dass Kontakt eines anderen Bundesligisten zur Spielerseite aufgenommen wurde.

Ducksch-Vertrag: "Es ist nicht unser Bestreben, …"

Künftig auszuschließen wäre ein solches Szenario indes nicht. Der Angreifer ist mit mittlerweile elf Saisontoren hinter Füllkrug der zweitbeste deutsche Torschütze der Liga, gemeinsam mit Jamal Musiala vom FC Bayern. Werders Profi-Chef Fritz lobt: "Marvin hat sich noch mal weiterentwickelt, gerade was das Thema Präsenz und Körpersprache angeht. Man sieht, er will." Und: Ducksch besitzt für den Sommer eine Ausstiegsklausel, die bei einer Summe von 7,0 Millionen Euro festgelegt ist. Keine Unsumme für einen Profi mit dieser Torausbeute, zusätzlich zu seinen sechs Assists.

Bis 2024 steht Ducksch in Bremen noch unter Vertrag. Noch haben keine konkreten Gespräche über eine Verlängerung stattgefunden. Trotzdem betont Fritz: "Es ist nicht unser Bestreben, in dieser Vertragskonstellation in die neue Saison zu gehen." Mit 29 Jahren werden für den Spieler auch finanzielle Themen und etwaige sportliche Ziele, wie eine Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb, eine gewichtige Rolle bei dessen Zukunftsplänen spielen. Zumal Ducksch auch eine Nationalmannschaftsnominierung in seiner Karriere noch nicht abgeschrieben hat.

DFB-Nominierung? Fritz: "Es kommt drauf an"

Wie schnell es damit gehen kann, zeigt das Beispiel von seinem Bremer Sturmpartner Füllkrug: "Man sieht ja, wie es bei Fülle gelaufen ist. Ein Jahr vor seiner Nominierung hätte das wohl auch niemand für möglich gehalten", so Fritz: "Wenn man seine Leistung bringt, wird das natürlich auch aufmerksam verfolgt. Aber es kommt auch darauf an, was der Bundestrainer für einen Bedarf in der Offensive sieht."

Wobei man in dieser Angelegenheit schon differenzieren muss: Während Füllkrug für die DFB-Elf als klarer Neuner eine Komponente verkörpert, die das Kontingent an deutschen Profis in der Masse nicht hergibt, wäre die Konkurrenz für den etwas zurückgezogen agierenden Stürmer Ducksch vergleichsweise größer.

Tim Lüddecke

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