Es lief die 86. Minute im Spiel zwischen dem HSV und Hannover 96. Die zu diesem Zeitpunkt noch von Tim Walter trainierten Hausherren hatten gerade den 3:3-Ausgleich durch Robert Glatzel erzielt, der Stürmer köpfte nach Laszlo Benes' Ecke ein. Der Vorlagengeber, dem bei der Aufholjagd auch ein Tor gelungen war, hatte sich Sekunden später jedoch nicht im Griff.
Benes grätschte Hannovers Enzo Leopold im Mittelfeld von hinten rüde um. Zunächst hatte Schiedsrichter Sören Storks nur auf Gelb entschieden, nach einem Signal von VAR Timo Gerach jedoch zückte der gute Referee (kicker-Note 2) in der 88. Minute schließlich völlig zu Recht die Rote Karte. Als ob das nicht genug wäre, verlor der HSV auch noch mit 3:4.
Am Montag danach war Walter am Morgen seinen Job als Coach los, am Nachmittag dann verkündete der DFB die Sperre für Benes. Satte drei Spiele müssen die Rothosen, die wegen Patzer der Konkurrenz den dritten Platz innehaben (bei zwei Punkten Rückstand auf den Zweiten Kiel), nun auf ihren Kreativposten verzichten.
Benes ist Top-Scorer der Liga
Benes kommt in der 2. Bundesliga in dieser Saison auf 20 Punktspiele, dabei sammelte der Slowake 20 Scorerpunkte (elf Tore, neun Vorlagen). Zusammen mit Marcel Hartel vom FC St. Pauli ist Benes der Top-Scorer der Liga - und muss nun ersetzt werden.
HSV: Spiele im Februar
Der 21-Jährige wurde wegen seines "rohen Spiels gegen den Gegner mit einer Sperre von drei Meisterschaftsspielen belegt", begründet der DFB die Entscheidung. Neben Benes wird dem HSV am Samstag bei Hansa Rostock (13 Uhr, LIVE! bei kicker) auch Verteidiger Dennis Hadzikadunic fehlen, dieser sah kurz vor Ende der knapp 20-minütigen Nachspielzeit gegen Hannover die Ampelkarte.
Benes wird dem HSV dafür auch gegen die SV Elversberg und dem VfL Osnabrück nicht zur Verfügung stehen (jeweils sonntags ab 13.30 Uhr). Der HSV hat dem Urteil zugestimmt, dieses ist damit rechtskräftig.