Bundesliga

Dortmunds Priorität liegt auf dem Angriff

Füllkrug nur einer von mehreren Kandidaten

Dortmunds Priorität liegt auf dem Angriff

Dortmunds Marco Reus gegen Bremens Niclas Füllkrug beim letzten Aufeinandertreffen im Februar.

Dortmunds Marco Reus gegen Bremens Niclas Füllkrug beim letzten Aufeinandertreffen im Februar. IMAGO/Kirchner-Media

Die Frage, ob der BVB-Kader ausgewogen bestückt ist, wird heiß diskutiert in diesen Tagen in Dortmund. Zwischen Fans. In den Medien. Ebenso intern. Je nach Sichtweise besteht Bedarf in der Innenverteidigung, wo in Nico Schlotterbeck, Mats Hummels und Niklas Süle zwar drei Topspieler tätig sind, aber dahinter nur noch U23-Akteur Antonios Papadopoulos als gelernte Alternative zur Verfügung steht. Oder auf der rechten Außenbahn, wo in Julian Ryerson und Marius Wolf zwei Akteure um den Startplatz buhlen, die eher über das Körperliche als das Spielerische kommen.

Oder auf der linken Bahn, wo Ramy Bensebaini gesetzt ist, aber im Januar und Februar aufgrund seiner Teilnahme am Afrika-Cup wochenlang nicht zur Verfügung stehen wird. Oder im Sturm, wo in Sebastien Haller zwar eine absolute A-Lösung ihren Dienst verrichtet, es dahinter aber an Körpergröße mangelt. Haller-Herausforderer Youssoufa Moukoko ist mit seinen 1,79 Meter ein anderer Spielertyp als der Angreifer der Elfenbeinküste, der wie Bensebaini ebenfalls beim Afrika-Cup im Einsatz sein wird.

Begrenzte wirtschaftliche Mittel

Da die wirtschaftlichen Mittel des BVB begrenzt sind - rund zehn Millionen Euro stehen aktuell noch zur Verfügung - ist seit längerem klar, dass nicht an jeder Stelle nachgebessert werden kann. Zumal der Kader bereits jetzt groß ist und sich bis Freitag eher keine Abnehmer mehr für die sportlich nur noch Nebenrollen spielenden Gut-Verdiener Thorgan Hazard und Thomas Meunier finden lassen. Dortmunds Verantwortliche um Trainer Edin Terzic, Sportdirektor Sebastian Kehl und Klubboss Hans-Joachim Watzke mussten also priorisieren - und haben sich offenbar auf die Offensive festgelegt.

Die Überlegung dahinter ist verständlich: Ohne Haller verändert sich aktuell die Statik des BVB-Angriffsspiels komplett. Sobald Moukoko, der fraglos über Qualitäten vor dem Tor verfügt, als Neuner auf dem Platz steht, sind lange Bälle ins Sturmzentrum nicht mehr sinnvoll. Es fehlt somit eine Anspielstation, die die Bälle entweder festmacht, damit die Kollegen nachrücken können, oder aber weiterleitet, damit die schnellen Karim Adeyemi und Donyell Malen die Tiefe attackieren können. Will man dieses Problem beheben, kommt man nicht um die Verpflichtung eines weiteren Angreifers herum.

Füllkrug einer von mehreren Kandidaten

Mehrere Namen werden daher derzeit beim BVB diskutiert, darunter auch der von Nationalstürmer Niclas Füllkrug, der Werder Bremen bei einer passenden Ablöse - die 20 Millionen Euro betragen soll - verlassen darf. Die "Deichstube" und die "Ruhr Nachrichten" berichteten darüber am Mittwoch zuerst. Fraglich erscheint indes, ob Füllkrug sich im EM-Jahr mit der Position als Back-Up zufriedengeben würde. Von den Preis-Vorstellungen der Bremer einmal abgesehen.

Sicher ist somit derzeit nur, dass es bis zum Transferschluss, den viele BVB-Fans am Freitag auf dem Weg ins Stadion verfolgen dürften, spannend bleiben wird. Die Unterhaltung bis zum Anpfiff sollte in jedem Fall gesichert sein.

Matthias Dersch

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