Bundesliga

BVB: Statement-Sieg in Mailand sorgt für Selbstvertrauen

Der BVB und die Zuversicht vor dem Leverkusen-Spiel

Dortmunder Statement-Sieg in Mailand sorgt für neues Selbstvertrauen

Markierte in Mailand seinen ersten Treffer im 14. Anlauf: Karim Adeyemi.

Markierte in Mailand seinen ersten Treffer im 14. Anlauf: Karim Adeyemi. IMAGO/Marco Canoniero

Es war ein "großartiger Abend", den Hans-Joachim Watzke am Dienstag in Mailand verbrachte. Tags zuvor hatte sich der BVB-Boss auf der Aktionärsversammlung der Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA zuversichtlich geäußert, was das Weiterkommen in der "Todesgruppe F" der Champions League betraf. Rund 30 Stunden später bestätigten die Profis des BVB diese Zuversicht und zeigten beim 3:1-Erfolg in Mailand ihre bislang vielleicht stärkste Saisonleistung. "Es war ein richtiges Statement, in dieser Gruppe schon am fünften Spieltag das Weiterkommen zu sichern", frohlockte Sportdirektor Sebastian Kehl anschließend. "Die Mannschaft ist auf dem richtigen Weg."

Mit den zwei Siegen gegen Mönchengladbach (4:2) und in Mailand hat sich der BVB nach einer erneut unruhigen Länderspielpause Luft verschafft. Das erste Saisonziel - das Überwintern in der Champions League - ist bereits vor dem finalen Spieltag gesichert. Gegen Paris kann die Mannschaft von Edin Terzic nun vergleichsweise befreit aufspielen. Es ist kein Hü-oder-Hott-Spiel mehr, sondern es geht nur noch - in Anführungszeichen - um den Gruppensieg.

Watzke: Leverkusen "außergewöhnlich gut"

Die volle Konzentration galt nach der Rückkehr daher schnell den kommenden Liga-Kracher bei Bayer Leverkusen. Der bislang ungeschlagene Tabellenführer ist der neben dem FC Bayern derzeit härteste Gegner, den man in der Bundesliga bekommen kann. Der Respekt des BVB vor der bisherigen Saisonleistung der Werkself ist groß. "Die Leverkusener", lobte Watzke den Kontrahenten auf der Aktionärsversammlung, "machen es außergewöhnlich gut. Sie spielen Bomben-Fußball." Aber: "Wir wollen da trotzdem am Sonntag gewinnen."

Vorschau

Dass zwischen der Rückkehr aus Mailand und der Partie in Leverkusen drei volle Trainingstage liegen, während Leverkusen an diesem Donnerstag in der Europa League bei BK Häcken in Schweden gefordert ist, ist ein Vorteil für den BVB. Insbesondere deshalb, weil einige Dortmunder in Mailand "auf der letzten Rille" unterwegs gewesen sein, wie Terzic nach der Partie sagt. Die Krankheitswelle hatte den BVB erwischt, Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun spielte daher eine ungewöhnliche Rolle bei den Personalüberlegungen: "Er hat uns vorher gesagt, wer 30 Minuten spielen kann, wer 45, wer 60. Jetzt haben wir ein bisschen mehr Zeit zum Regenerieren."

Formanstieg bei Bynoe-Gittens und Adeyemi

Mut macht dem BVB der jüngste Formanstieg der Offensivkräfte Jamie Bynoe-Gittens und Karim Adeyemi. Während Bynoe-Gittens gegen Mailand seine starke Vorstellung gegen Mönchengladbach (ein Tor, eine Vorlage) bestätigte und erneut zwei Scorerpunkte (ein Tor, eine Vorlage) sammelte, beendete Adeyemi mit dem Treffer zum 3:1 seine mehrmonatige Durststrecke. Es war das erste Saisontor des zuletzt stark kritisierten Angreifers im 14. Anlauf. Beide dürften am Sonntag dabei helfen, die Leverkusener bei eigenem Ballbesitz zu beschäftigen - und sie dadurch vom eigenen Tor fernzuhalten.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie nötig ein guter Dortmunder Auftritt sowohl in der Defensive als auch im eigenen Angriff werden dürfte: Leverkusen ist mit 37 Saisontoren hinter dem FC Bayern (43 Tore) die offensivstärkste Mannschaft der Liga, der BVB traf dagegen erst 25 Mal. Bayers zehn Gegentore werden ebenfalls nur von den Münchnern (neun Gegentore) unterboten. Dortmund dagegen kassierte 19 Treffer.

Matthias Dersch

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