Bundesliga

Gladbachs Doppeltorschütze Stindl knackt Raffaels Rekord

Gladbach: Entwarnung bei Startelfdebütant Netz

Doppeltorschütze Stindl knackt Raffaels Rekord

"Auch in meinem Alter ist das noch ein unglaubliches Gefühl": Lars Stindl.

"Auch in meinem Alter ist das noch ein unglaubliches Gefühl": Lars Stindl. imago images/Team 2

Mit der mutigen Gangart der Bielefelder hatten die Gladbacher in der Frühphase des Spiels am Sonntag so ihre Probleme, auch Lars Stindl sei "schwerer ins Spiel gekommen", sagte Adi Hütter, um seinen Satz mit einem Lob fortzuführen: "Es zeichnet ihn aber einfach auch aus, dass er dann da ist, wenn man ihn braucht."

Bei Stindls 2:1-Führung (69.) mittels seiner, wie er selbst sagt, "Paradedisziplin Kopfball" hatte die Arminia keine Abwehrchance, beim 1:0, das er nach 35 Minuten selbst einleitete, fasste sich Stindl ein Herz aus der Distanz, Jacob Laursen fälschte noch unhaltbar ab. So ein Schuss aus 20 Metern sei "nicht gerade meine Königsdisziplin", sagte der Kapitän, der möglicherweise vor allen anderen erkannte, dass bald Jubel ausbrechen würde: "Ich glaube, aufgrund meines Blickwinkels war ich der erste im Stadion, der gesehen hat, dass der Ball hinten reinfällt."

Stindl läuft einfach durch

Stindl startete nach seinem ersten Treffer sofort voller Ekstase durch. "Aus dem Lauf ein Tor zu schießen und in Richtung Eckfahne zu rutschen - das sind ganz tolle Momente", sagte der 33-Jährige. "Auch in meinem Alter ist das noch ein unglaubliches Gefühl."

Es waren Stindls Pflichtspieltreffer Nummer 71 und 72 für die Borussia, für die er seit 2015 spielt, damals kam er von Hannover 96 an den Niederrhein. Mit seiner Tor-Bilanz hat er nun Raffael als bislang erfolgreichsten Gladbacher Goalgetter (71) dieses Jahrtausends überholt.

Seine 72 Treffer erzielte Stindl in 216 Pflichtspielen für die Borussia, er verwandelte dabei acht von zwölf Strafstößen, der Doppelpack gegen Bielefeld war bereits sein achter für Gladbach, zweimal gelang ihm sogar ein Dreierpack. Bereits 15-mal kürte der kicker den Borussen nun schon zum "Spieler des Spiels".

Entwarnung bei Vorbereiter Netz - Sorgen um Hofmann

Den letzten Pass vor Stindls 1:0 gegen Bielefeld hatte Luca Netz gegeben, der damit sein Startelfdebüt krönte und auch sonst eine vielversprechende Leistung ablieferte - ehe er nach nicht einmal einer Stunde das Feld räumen musste. Der 18-Jährige war länger auf dem Rasen behandelt worden, sein rechtes Bein bereitete Probleme, stützend wurde er hinausbegleitet.

Hütter gab später Entwarnung. "Ihm sind die Kräfte ausgegangen und er hat einen Krampf bekommen", sagte der Trainer der Gladbacher, die am Samstag beim FC Augsburg zu Gast sind (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). "Es dürfte bei ihm nicht so schlimm sein."

Größer sind die Sorgen bei Jonas Hofmann. "Er hat ab der 35. Minute einen Druckverband bekommen, aber das Risiko, ihn damit weiterspielen zu lassen, war uns zu groß", erklärte Hütter, der Hofmann zur Pause heraus nahm. "Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist."

Toni Lieto

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