Bundesliga

Doppelpack: Hrustic nutzt seine Chance spektakulär

Frankfurt: Wettbewerbsübergreifend schon 15 Scorerpunkte von Jokern

Doppelpack: Hrustic nutzt seine Chance spektakulär

Starker Auftritt in Stuttgart: Frankfurts Joker Ajdin Hrustic.

Starker Auftritt in Stuttgart: Frankfurts Joker Ajdin Hrustic. imago images/Eibner

23 Sekunden waren in der zweiten Hälfte gespielt, als der gerade erst für Kapitän Sebastian Rode (Knieprobleme) eingewechselte Hrustic nach einem feinen Spielzug durch die Mitte zum ersten Mal gefährlich vor dem Tor auftauchte und Stuttgarts Keeper Florian Müller aus spitzem Winkel prüfte.

Gut beobachtet: VfB bot bei Eckbällen den Rückraum an

Weitere 49 Sekunden später zappelte der Ball im Netz. Nach einem von Linksverteidiger Christopher Lenz präzise ausgeführtem Eckball lauerte der Mittelfeldspieler im Rückraum und feuerte den Ball per artistischer Direktabnahme aus 16 Metern links unten unhaltbar ins Tor. Das war kein Zufall. Co-Trainer Michael Angerschmid hatte während der ersten Hälfte beobachtet, dass der VfB den Rückraum bei Eckbällen offenlässt - und daraus die richtigen Schlüsse gezogen. "Da hat er sich die Jungs in der Halbzeit geschnappt. Das haben wir nicht im Vorfeld trainiert, es ist im Zuge der Halbzeitanalyse entstanden. Dass das unmittelbar nach der Pause so aufgeht, ist toll und spricht einfach auch für mein gesamtes Trainerteam", freut sich Chefcoach Oliver Glasner.

Da hat er sich die Jungs in der Halbzeit geschnappt. Das haben wir nicht im Vorfeld trainiert, es ist im Zuge der Halbzeitanalyse entstanden.

Oliver Glasner

Hrustic wiederum hatte Lunte gerochen und peilte in der 77. Minute mit seinem starken linken Fuß aus 20 Metern Torentfernung den linken Winkel an. Das Ende ist bekannt, VfB-Verteidiger Konstantinos Mavropanos fälschte den Schuss unhaltbar ab - Matchwinner Hrustic jubelte ein zweites Mal und tankte nach einer nicht ganz so leichten Zeit viel Selbstvertrauen. "Für Ajdin war die Hinrunde nicht ganz so einfach. Am Anfang spielte er, dann fiel er raus. Das war auch dem geschuldet, dass Djibril Sow und Kristijan Jakic eine großartige Hinrunde spielten. Dann war auch unser Kapitän Sebastian Rode wieder fit und spielte toll", rekapituliert Glasner.

Zuletzt gegen den BVB in der Startelf

In der ersten Elf brachte er ihn zuletzt beim Rückrundenauftakt gegen Dortmund (2:3), da habe der 25-Jährige "ein richtig gutes Spiel" gezeigt. Danach gab er Hrustic aufmunternde Worte mit auf den Weg: "Ich sagte ihm: Du wirst deine Minuten bekommen. Ich weiß nicht wie viele, aber wenn du dranbleibst, du bist ein ganz wichtiger Part für uns."

Du wirst deine Minuten bekommen. Ich weiß nicht wie viele, aber wenn du dranbleibst, du bist ein ganz wichtiger Part für uns.

Oliver Glasner

Keine leeren Worte, wie die Partie in Stuttgart zeigt. Was den Trainer besonders freut: "Wir können uns auf jeden einzelnen im Kader verlassen, das ist ein gutes Gefühl. Ajdin ist mit seinem linken Fuß aus der Distanz jederzeit für ein Tor gut. Ich weiß nicht, der wievielte Einwechselspieler unmittelbar an einem Tor beteiligt war…"

Glasner kann sich auf die zweite Garde verlassen - und tut das auch

In der Bundesliga kommt die Eintracht auf sieben Jokertore - besser ist lediglich Hoffenheim mit acht - und drei Joker-Assists. Bei den Vorlagen liegt Leipzig mit zehn Joker-Assists an der Spitze. Auch in der Europa League war auf die Bank Verlass: Zehn Tore erzielte Frankfurt in der Gruppe D, für drei dieser Treffer sorgten Einwechselspieler, hinzu kommen zwei Joker-Assists. Das spricht für die Qualität der Spieler aus der zweiten Reihe, aber auch ein goldenes Händchen des Trainers.

Julian Franzke

Günter neu dabei: Diese 16 standen mindestens 100-mal in Serie in einer Bundesliga-Startelf