Bundesliga

Diese komplette Elf könnte Bayer verlassen

Leverkusen steht in diesem Sommer vor einem gewaltigen Umbruch

Diese komplette Elf könnte Bayer verlassen

Werden sich wohl neue Herausforderungen suchen: Die Leverkusener Kerem Demirbay (l.) und Nadiem Amiri.

Werden sich wohl neue Herausforderungen suchen: Die Leverkusener Kerem Demirbay (l.) und Nadiem Amiri. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Die Beweg- und Hintergründe des Kaderumbaus hat Simon Rolfes jüngst erläutert. Doch welche Spieler werden davon konkret betroffen sein? Am Ende wird es höchstwahrscheinlich mehr als eine komplette Elf sein, die Bayer 04 in diesem Sommer abgibt. Als da wären:

Im Tor: Der Vertrag des russischen Nationalspielers Andrey Lunev (31) läuft aus, wird nicht verlängert.

In der Abwehr: Offensivverteidiger und Schienenspieler Jeremie Frimpong (22) möchte den nächsten Karriereschritt gehen und zurück nach England, ManUnited gilt als Interessent. Da der Niederländer (Vertrag bis 2025) nicht verlängern wird, würde Bayer ihn bei einem lukrativen Angebot abgeben, da der Klub nur noch in diesem Sommer eine starke Position im Ablösepoker besitzt. Rechts- und Innenverteidiger Timothy Fosu-Mensah (25) besitzt keinerlei Perspektive und gehört zu den Spielern mit Vertrag (bis 2024), denen Rolfes einen Wechsel nahegelegt hat, ohne dabei Namen zu nennen.  Abwehrchef Jonathan Tah (27, 2025), der über eine Ausstiegsklausel in Höhe von 18 Millionen Euro verfügt, möchte nach England oder Italien wechseln. Daley Sinkgraven (27), dessen Vertrag ausläuft, wurde wie Lunev bereits verabschiedet und bildet das linke Glied der Viererkette von Leverkusens Abgangself.

Im Mittelfeld: Kerem Demirbay (29, 2024) ist mit seiner Rolle als On-Off-Spieler in der Startelf unzufrieden, Bayer mit dem Rekordeinkauf ebenso. Der Kreativspieler wird sich genauso eine neue Herausforderung suchen wie Nadiem Amiri (26, 2024), der mangels Aussicht auf regelmäßige Einsätze eine anfangs von ihm angestrebte Vertragsverlängerung verworfen hat. Eigengewächs Ayman Azhil (22, Vertrag läuft aus) als bereits feststehender Abgang komplettiert das Dreiermittelfeld.

Was wird aus Diaby?

Im Angriff: Der Vertrag mit Rechtsaußen Karim Bellarabi (33) wird nicht verlängert. Und auch Linksaußen Callum Hudson-Odoi (22), der nach seiner Leihe zum FC Chelsea zurückkehrt, konnte sich nicht für ein neues Arbeitspapier empfehlen. Das von Linksfuß und Rechtsaußen Moussa Diaby (23), der realtaktisch oft als eine von zwei Spitzen agierte, läuft zwar noch bis 2025. Doch auch der französische Nationalspieler, der schon im Sommer 2022 Wechselambitionen hegte, ist aus den gleichen Gründen wie Frimpong ein heißer Verkaufskandidat für einen mittleren bis gehobenen zweistelligen Millionenbetrag.

Lunev - Frimpong, Fosu-Mensah, Tah, Sinkgraven - Azhil, Amiri - Demirbay - Bellarabi, Diaby, Hudson-Odoi. Alles andere als eine Elf der Namenlosen also, die man noch um zwei Akteure erweitern könnte. Wurde doch der Vertrag mit Sechser Charles Aranguiz (34, zu Internacional Porto Alegre) bereits Ende März aufgelöst, und Paulinho (22) schon im Winter an Atletico Mineiro per Leihe nach Brasilien abgegeben, ohne dass der Angreifer in Leverkusen über einen über den 30. Juni hinaus gültigen Vertrag verfügte.

Weitere Akteure gelten als Wackelkandidaten

Zudem ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich weitere Akteure zu dieser Elf gesellen. So ist Mittelstürmer Sardar Azmoun (28) mit einen Einsatzzeiten unzufrieden. Diese dürften mit der erhofften Rückkehr von Torjäger Patrik Schick nicht zunehmen. Auch Azmoun ist ein Wechselkandidat.

Zudem bleibt abzuwarten, wie Linksverteidiger und Schienenspieler Mitchel Bakker (22) mit der neuen Situation umgeht, dass ihm mit Neuzugang Alejandro Grimaldo (27, Benfica) ein klarer Stammspieler und Dauerbrenner vor die Nase gesetzt wurde. In Xabi Alonsos 3-4-3 dürfte der Niederländer nämlich nur der Backup von Grimaldo sein.

Bayers Elf der Angänge dürfte also eine durchaus illustre und spielstarke Ansammlung von Profis umfassen. Und Rolfes wird diesen Substanzverlust quantitativ ausgleichen müssen - und qualitativ überkompensieren wollen.

Stephan von Nocks

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