Bundesliga

Die wichtigsten Fußball-Regeländerungen 2023/24

Nachspielzeit, Abseits, Dreifachbestrafung

Die wichtigsten Regeländerungen 2023/24

Ein derart wilder Torjubel ist auch in Zukunft erlaubt - die Nachspielzeit muss aber entsprechend angepasst werden.

Ein derart wilder Torjubel ist auch in Zukunft erlaubt - die Nachspielzeit muss aber entsprechend angepasst werden. IMAGO/Pressefoto Baumann

Im vergangenen Sommer hatte das International Football Association Board (IFAB) die Erhöhung der Auswechselmöglichkeiten von drei auf fünf endgültig in die weltweiten Fußballregeln aufgenommen, sonst aber keine gravierenden Änderungen vorgenommen. Und so ist es auch vor der Saison 2023/24. Während etwa die immer wieder umstrittene Handspielregel unberührt bleibt, haben die Regelhüter größtenteils Details angepasst. Die drei wichtigsten Anpassungen:

Nachspielzeit: Torjubel rückt in den Fokus

Schon länger sind Schiedsrichter dazu angehalten, mit der Nachspielzeit zu kompensieren, was in den 90 Minuten durch Ereignisse wie Verletzungsunterbrechungen, Auswechslungen, Zeitschinderei oder VAR-Eingriffen an Spielzeit verloren ging. Für 2023/24 hat das IFAB auch den Torjubel explizit als ein solches Ereignis mit in den Regeltext aufgenommen. Begründung: "Mit der separaten Nennung wird betont, dass durch Torjubel oft viel Zeit verstreicht, die der Schiedsrichter nachspielen lassen muss."

Abseits: Was ist ein "absichtliches Spielen"?

Diese Fälle sorgen immer wieder für Diskussionen: Ein Spieler erhält in Abseitsposition einen Ball, den zuletzt ein Gegenspieler berührt hat. Strafbar oder nicht? Bisher hieß es, ein Spieler verschaffe sich in einem solchen Fall keinen Vorteil, wenn der Gegner den Ball "absichtlich spielt". Nun gibt das IFAB den Schiedsrichtern klare Richtlinien mit auf dem Weg, was das genau heißt, also wo der Unterschied zwischen "absichtlichem Spielen" ("deliberate play") und "abgefälschtem Ball" liegt. Ersteres hebt eine Abseitsstellung auf, Zweiteres nicht.

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Demnach liegt ein absichtliches Spielen vor, "wenn ein Spieler den Ball unter Kontrolle bringen könnte und die Möglichkeit hat, den Ball einem Mitspieler zuzuspielen oder in Ballbesitz zu gelangen oder den Ball zu klären (z.B. mit dem Fuß oder dem Kopf)". Folgende Kriterien können dabei dem neuen Regeltext zufolge Hinweise geben: Der Ball legte eine gewisse Distanz zurück, und der Spieler hatte klare Sicht auf den Ball; der Ball bewegte sich langsam; der Ball ging in eine zu erwartende Richtung; der Spieler hatte Zeit, seine Körperbewegungen zu koordinieren; ein Ball am Boden ist einfacher zu spielen als ein Ball in der Luft.

Dreifachbestrafung: Ein Zweikampf um den Ball ist kein Grund für Rot

In allen Abschnitten von Regel 12 ("Fouls und sonstiges Fehlverhalten"), in denen relevant ist, ob es den Versuch gab, "den Ball zu spielen", hängt künftig noch der Zusatz: "oder bei einem Zweikampf um den Ball". Das ist etwa wichtig, wenn es um die Frage geht, ob ein Spieler, der im Strafraum eine offensichtliche Torchance des Gegners vereitelt hat, mit Rot bestraft wird, es also die Dreifachbestrafung aus Elfmeter, Platzverweis und Sperre gibt.

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"Da nicht immer klar ist, ob es sich bei einer Aktion um einen Versuch, den Ball zu spielen, oder einen Zweikampf um den Ball (oder beides) handelte, sollte für beide Aktionen der gleiche Grundsatz gelten", schreibt das IFAB zur Erklärung des "Zweikampf um den Ball"-Zusatzes. "Wenn der Schiedsrichter auf Strafstoß wegen Vereitelung einer offensichtlichen Torchance entscheidet, wird der fehlbare Spieler nur des Feldes verwiesen, wenn er beim Vergehen keine Möglichkeit hatte, den Ball zu spielen."

jpe

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