Bundesliga

Wende bei Dauer-Skeptiker Schick? Rolfes: "Viel positiver"

Leverkusens Geschäftsführer wieder zuversichtlich

Die Wende bei Dauer-Skeptiker Schick? Rolfes: "Er ist jetzt viel positiver"

Seine Rückkehr ist für Bayer essentiell: Patrik Schick.

Seine Rückkehr ist für Bayer essentiell: Patrik Schick. IMAGO/Revierfoto

Aus Tagen wurden Wochen. Aus Wochen Monate. Seit Anfang November plagen Patrik Schick Leistenprobleme. Diverse Therapien und Reha-Maßnahmen haben nicht zum Erfolg geführt. Doch jetzt nach sieben Monaten des fast durchgehenden Leidens wächst ein ganz zartes Pflänzlein der Hoffnung heran, dass die Ausfallzeit des Mittelstürmers in absehbarer Zeit enden könnte.

Am Montag hat Simon Rolfes zuletzt mit dem Torjäger telefoniert und einen überaus positiven Eindruck gewonnen. "Es geht ihm gut. Er ist schmerzfrei bei den Übungen, die er gerade macht. Deshalb sind wir erstmal optimistisch, dass es funktioniert. Auch wenn es natürlich die ganze Zeit seit November schwierig war - auch für ihn", beschreibt der Geschäftsführer die jüngste Entwicklung.

Subjektives Empfinden ist besser geworden

Der womöglich entscheidende Fortschritt besteht darin, dass Schick rein subjektiv selbst eine nachhaltige Besserung empfindet und dementsprechend erstmals in seiner langen Leidenszeit wieder echte Zuversicht ausstrahlt. "Er ist jetzt viel positiver. Bislang hatte er nie das Gefühl, jetzt wird's gut, sondern war immer skeptisch und vorsichtig", beschreibt Rolfes den durch die Wirkung der Maßnahmen erzielten Stimmungswandel, "jetzt ist er meinem Empfinden nach zum ersten Mal stabiler in den letzten zwei, drei oder sogar vier Wochen."

Dass dieser Fortschritt nicht nur der Einbildung Schicks geschuldet ist, dem so mancher In Leverkusen schon ein Kopfproblem andichten wollte, sieht Rolfes durch ganz konkrete Indikatoren belegt. Schick, der derzeit beispielsweise Lauftraining absolvieren kann, erlebt nämlich eine klare Besserung.  "Er hat noch kein Platztraining gemacht, aber bestimmte einfache Übungen, die zuvor Schmerzen ausgelöst haben, macht er jetzt schmerzfrei", erklärt Rolfes, bei dem die Hoffnung auf ein nicht allzu fernes Comeback wächst.

Wenn Patrik in Form ist, ist er ein Unterschiedsspieler.

Simon Rolfes

"Ich möchte Patrik gerne am 10. Juli wieder gesund und munter auf dem Patz sehen", formuliert der Geschäftsführer seinen Wunsch, dass der Mittelstürmer "bis zum Trainingsstart" entsprechend aufgebaut werden kann. Daran wird der tschechische Nationalspieler nach ein paar Urlaubstagen erstmal wieder bei Spezialisten in München arbeiten und eine Woche später womöglich seine Reha in Prag fortsetzen.

Schicks Rückkehr wäre essentiell

Für seinen Klub ist die Rückkehr Schicks essentiell. Dass Bayer den Ausfall des Topstürmers nicht verkraften kann, zeigte die vergangene Saison.  "Wenn Patrik in Form ist, ist er ein Unterschiedsspieler in der Bundesliga und auch international. Dass er in der Rückrunde gar nicht mehr zur Verfügung stand, war ein negativer Faktor", ordnet Rolfes das Fehlen des 27-Jährigen ein.

Schick ist für Bayer unersetzbar. "Einen Spieler der Qualität von Patrik kannst du auch nicht verpflichten", betont Rolfes, "er ist ein absoluter Topstürmer, hatte vergangenes Jahr mehr Tore geschossen als Erling Haaland." Damals traf Schick 24-mal in der Bundesliga, Haaland für den BVB "nur" 22-mal - bei allerdings drei Einsätzen weniger als der Leverkusener.

Und obwohl für Bayer kein Eins-zu-eins-Ersatz darstellbar ist, muss sich Rolfes für den Fall rüsten, dass Schick dann doch wieder einen Rückschlag erleidet oder sich anderweitig verletzt. So sieht sich der Klub trotz aller neuen Zuversicht bezüglich Schick auf dem Markt nach einer Alternative um.

Diese soll im Idealfall auch eine gute Rolle spielen können, wenn Schick wieder bereit für den Dauereinsatz wäre. Doch bis dahin ist es trotz aller Fortschritte nach nun schon sieben Monaten nahezu ohne jede Spielpraxis und dadurch ohne Wettkampfhärte noch ein weiter Weg.

Stephan von Nocks

Diese Bundesliga-Sommerneuzugänge stehen schon fest