Bundesliga

Die Tatsachen sprachen für sich - und gegen den 1. FC Köln

Trainer Baumgart zeigt sich als fairer Verlierer

Die Tatsachen sprachen für sich - und gegen Köln

Die Köpfe gingen nach unten: Der 1. FC Köln blieb in Stuttgart vieles schuldig.

Die Köpfe gingen nach unten: Der 1. FC Köln blieb in Stuttgart vieles schuldig. imago images

Tatsachen sprechen für sich. Und häufig eben nicht für den Betroffenen. Tatsache war, dass der 1. FC Köln in einer Rolle nach Stuttgart fuhr, die er so noch nicht wirklich häufig einnehmen konnte. Die "Geißböcke" kamen als Favorit nach Schwaben. Hier der Gegner, ein abstiegsgefährdeter Klub mit einer schwierigen Gegenwart. Dort der 1. FC Köln mit der Chance, sich Richtung Platz sieben bewegen zu können, der am Ende der Saison möglicherweise zur Teilnahme am internationalen Wettbewerb berechtigt.

Und dann das, in Worte gekleidet von Steffen Baumgart: "Wir haben heute viele Sachen nicht so gut gemacht, wie wir sie hätten machen müssen, um gewinnen zu können", konstatierte Kölns Trainer, der immer wieder davor gewarnt hatte, dass der FC noch kein Team ist, das auf Ansage jeden Gegner in Bedrängnis bringen kann.

Für den VfB reichte es am Samstag nicht, auch die (Teil-)Erfolge gegen München, Leipzig oder Frankfurt machen nicht automatisch den Unterschied aus. "Und dann", so resümierte Baumgart, "gehst du halt auch mal als Verlierer vom Platz." Als "verdienter Verlierer" sogar, so viel gab Baumgart, der mit jeder Faser fairer Verlierer ist, zu.

Früh zeichnete sich an diesem Nachmittag ab, dass die Kölner wenig von dem mit in die baden-württembergische Hauptstadt genommen hatten, was sie zuletzt so stark gemacht hatte. Von Beginn an fehlte es mal hier, mal da, wenig durchdacht gerieten die Aktionen. Beim Führungstor der Schwaben blieben die Kölner alles schuldig, was sie normalerweise in Sachen Aggressivität auf den Platz bringen.

Jonas Hector kritisierte: "Wir haben die Situationen schlecht verteidigt. Wir hatten die Möglichkeiten, die Aktionen zu klären, aber haben es nicht hinbekommen. Woran das lag, müssen wir jetzt analysieren."

Immerhin: Die Offensichtlichkeit der Fehler dürfte die Analyse deutlich vereinfachen. Schwieriger wird es sein, die Frage zu beantworten, warum man gegen dieses doch arg limitierte Stuttgarter Team vorne und hinten kein Bein auf die Erde bekam. Schlecht wäre es, Ausreden zu suchen. Denn die Tatsachen sprachen diesmal eindeutig für sich. Und ganz sicher nicht für die Kölner.

Frank Lußem

Nur einer vor Streich: Die Rekordtrainer der 18 Bundesligisten