Bundesliga

Eduard Löwen und das verlorene Jahr bei Hertha BSC

Rückendeckung in Bochum nach viel Frust in Berlin

"Die Schattenseiten": Löwen und das verlorene Jahr bei Hertha

Eduard Löwen trifft am Samstag mit Bochum auf Ex-Klub Hertha BSC.

Eduard Löwen trifft am Samstag mit Bochum auf Ex-Klub Hertha BSC. imago images/RHR-Foto

Am 34. Spieltag stand Löwen mal in der Berliner Startelf, das schon. Zuvor allerdings hatte er sich häufig links liegen gelassen gefühlt. "Da habe ich auch die Schattenseiten des Berufs kennengelernt", erzählt der 24-Jährige, der nun beim VfL Bochum eine ganz andere Rückendeckung erfährt.

Im zentralen Mittelfeld des Aufsteigers jedenfalls ist Löwen fest eingeplant, unter anderem als gefährlicher Standardschütze. Darüber hinaus hat er aber in den Trainingseinheiten und Testspielen schon nachgewiesen, wie wichtig er für sein neues Team sein kann - ganz anders also als in Berlin.

Ich fühle mich bereit und könnte von Anfang an spielen, wenn der Trainer mir die Chance gibt.

Eduard Löwen

"Trotz guter Leistungen im Training hat es dann am Spieltag meistens doch nicht gereicht, dann saß ich auf der Bank oder auf der Tribüne. Ich habe mich immer angeboten und nie hängen lassen", so Löwen, "aber dann ist es natürlich frustrierend, wenn du nie dabei bist."

Löwen: "Ein verlorenes Jahr"

Vor allem mit Co-Trainer Zecke Neuendorf verbindet Löwen "ein super Verhältnis, ihm bin ich sehr dankbar, er hat mich immer wieder aufgebaut und beflügelt." Ansonsten fühlte er sich wiederholt links liegen gelassen, ließ sich aber nach eigenem Bekunden nie hängen. "Ein verlorenes Jahr" sei das gewesen, "aber auch diese Erfahrung macht mich letztlich mental stärker."

Bei 100 Prozent sieht sich der Mittelfeldmann noch nicht, "ist ja klar, die Spielpraxis fehlt. Aber ich fühle mich bereit und könnte von Anfang an spielen, wenn der Trainer mir die Chance gibt."

Löwen sieht den Olympia-Trip etwas zwiespältig

Die Erfahrung als Mitglied des deutschen Olympia-Teams sieht Löwen etwas zwiespältig. Zum einen hat ihn der Trip nach Japan natürlich zurückgeworfen, zum anderen war es aber "eine sehr schöne Erfahrung, die ich nicht missen möchte". Immerhin sorgte Löwen mit einem verwandelten Freistoß für eines der wenigen Highlights des deutschen Teams.

Standards sind seit seiner Jugend ein wichtiges Thema für Löwen, "schon früh habe ich damit angefangen, Ecken und Freistöße zu schießen und auch Sonderschichten eingelegt", erzählt der vielseitige Mittelfeldmann, der sich als Box-to-box-Spieler sieht, entweder als offensiven Sechser oder auf der Acht.

Gerade im zentralen Mittelfeld bietet sich Thomas Reis eine hochwertige Auswahl. Doch Löwen hat sich nachhaltig in Erinnerung gebracht - und will sich nun endlich dauerhaft in der Bundesliga beweisen.

Oliver Bitter

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