2. Bundesliga

Die Reifeprüfung für den HSV

Duelle mit Underdogs waren in der Vergangenheit oft ein Problem

Die Reifeprüfung für den HSV

Bisher läuft es rund beim HSV und Tim Walter. Hat der Coach auch nach dem Elversberg-Gastspiel gut lachen?

Bisher läuft es rund beim HSV und Tim Walter. Hat der Coach auch nach dem Elversberg-Gastspiel gut lachen? IMAGO/Jan Huebner

Zumindest Hamburgs Trainer betritt am Samstag im Saarland kein völliges Neuland. Er war schon mal zu einem Pflichtspiel in Elversberg. "Mit der U 17 des FC Bayern, wir haben am Ende auch gewonnen." Die allgemeine Erwartungshaltung an ihn ist, dass er diese Bilanz mit dem HSV beim Aufsteiger ausbaut, und Walter versichert: "Wir werden Elversberg nicht den Gefallen tun, dass wir sie unterschätzen. Auch, wenn andere das vielleicht glauben."

Schlechte Erinnerungen an Würzburg, Osnabrück, Sandhausen

Die Liste der Ausrutscher bei Underdogs ist lang. In den zurückliegenden Jahren hat der HSV Spiele in Würzburg, Osnabrück oder Sandhausen verloren, oftmals wegen Nachlässigkeiten, und auch durch das Auslassen vermeintlicher Pflichtaufgaben am Ende die Aufstiege verspielt. Walter betont an dieser Stelle nicht wie üblich, dass ihn die Vergangenheit nicht interessiere, er bleibt bei dieser Thematik komplett in der Gegenwart. Und die stimmt ihn zuversichtlich. Weil ihm seine Mannschaft bislang wenig Anhaltspunkte liefert, dass sie gegen den Neuling in dessen kleinem Stadion die nötige Gier vermissen lassen könnte. "Wir sind einfach heiß auf Siege. Wir verteidigen sehr gut, spielen auch nach vorn abgeklärter und souveräner, versuchen Ergebnisse nicht sofort zu erzwingen. Trotzdem gehen wir alle Aufgaben mit Power an."

Mit Plan und Respekt vor Elversberg

Dass der Gegner mit einer Extra-Motivation in die Partie geht, weil zumindest im Ligabetrieb das vorerst größte Spiel der Vereinsgeschichte ansteht, spielt für den Coach keine Rolle. "Elversberg spielt in der gleichen Liga, und das haben sie sich auch verdient. Wir gehen die Partie nicht so an als sei Elversberg ein Underdog, wir legen alle Power rein. Wir wissen ganz genau, was auf uns zukommt." Das ist seiner Analyse nach ein Aufsteiger, der "gut im Umschalten ist, aber auch Sechster in der Ballbesitztabelle. Sie spielen auch guten Fußball."  

Hinzu kommt: Walter hat schon oft betont, dass er und der HSV daran gewöhnt sind, dass die Partie gegen Hamburg für den Gegner etwas Besonderes sei. Nach dem starken Saisonstart gegen klangvolle Namen, muss der HSV nun erstmals in dieser jungen Spielzeit nachweisen, dass die bislang sichtbar gewordenen Verbesserungen auch im Duell "klein gegen groß" greifen. Die Reise nach Elversberg wird also auch zu einer Reifeprüfung. 

Sebastian Wolff

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