Bundesliga

Warum der BVB auch Schlotterbeck holt - Tendenz bei Hummels & Co.

Warum der BVB auch Schlotterbeck holt - und die Tendenz bei Akanji, Zagadou und Hummels

Die neue Achse: Dortmunds Umbruch in der Innenverteidigung

Bald Schwarz-Gelb statt Rot: Nico Schlotterbeck (li.) und Niklas Süle.

Bald Schwarz-Gelb statt Rot: Nico Schlotterbeck (li.) und Niklas Süle. imago images (2)

Einmal stand Antonio Rüdiger neben ihm, einmal Jonathan Tah: Bei seinen beiden bislang einzigen Länderspielen konnte Nico Schlotterbeck noch nicht die Erfahrung sammeln, wie es ist, an der Seite von Niklas Süle zu agieren - kommende Saison wird sich das ändern. Denn nach dem Münchner wechselte nun auch der bisherige Freiburger zu Borussia Dortmund, und zwar für eine Sockelablöse von 20 Millionen Euro, die sich durch ein mehrschichtiges Bonuspaket künftig auf 25 Millionen erhöhen kann. Zusammen sollen die beiden beim BVB die Innenverteidigung der Zukunft bilden.

Der Bedarf nach einer Auffrischung in der Defensive der Schwarz-Gelben ist offenkundig. 50 Gegentore hat Dortmund an den bisher 32 Spieltagen der Bundesliga kassiert, in den Pokalwettbewerben waren es zusätzliche 19 in elf Partien. Das an der Innenverteidigung festzumachen, ist allerdings viel zu kurz gegriffen, oft stand die nur am Ende einer Fehlerkette oder musste sich nach einem hohen Ballverlust einer Überzahl gegnerischer Angreifer entgegenstellen. Und doch sollen Süle und Schlotterbeck mit ihrer Zweikampfstärke, ihrem Tempo und ihrer Überzeugung für den neuen Arbeitgeber ein Upgrade darstellen.

Süle und Schlotterbeck sind erst der Anfang des Umbruchs

Es ist der Anfang eines größeren Umbruchs, der sich wohl über mehrere Transferperioden strecken wird. Es sind die ersten beiden Transfers des baldigen Sportdirektors Sebastian Kehl, der damit direkt zwei dicke Ausrufezeichen setzen konnte und einst denselben Weg als Jung-Nationalspieler aus dem beschaulicheren Breisgau nach Dortmund gegangen war.

Ein Umbruch erfordert Zugänge genauso wie Abgänge. Dass Marin Pongracic in Dortmund keine Zukunft hat, ist bereits länger klar. Die Leihgabe aus Wolfsburg konnte sportlich nur sporadisch überzeugen und fiel zudem mit einem freigiebigen Interview mit Mannschaftsinterna negativ auf.

ManUnited lockt Akanji - Zagadou vor Abschied

Mit Manuel Akanji hätte der BVB dagegen gerne verlängert, der Vertrag des Schweizers läuft noch bis 2023. Doch der Leistungsträger, mit seiner Nationalmannschaft zudem WM-Teilnehmer, wird sehr wahrscheinlich die Chance nutzen, im Sommer sportlich wie finanziell den nächsten Schritt zu machen und wohl zu einem englischen Spitzenklub wechseln. Heißer Kandidat ist weiter Manchester United.

Neben ihm verteidigt derzeit Dan-Axel Zagadou. Den Franzosen begleitet seit seinem Wechsel von Paris St. Germain 2018 die Hoffnung auf den großen Durchbruch. Viele Anlagen dafür hat der 22-Jährige, der physisch stark ist und im Spielaufbau oft ein gutes Auge beweist. Doch seine Verletzungsanfälligkeit ist frappierend, immer wieder fehlte Zagadou wegen Muskelverletzungen oder Knieblessuren, dauerhaft Stammspieler wurde er nicht. Derzeit sieht alles danach aus, als ob der diesen Sommer auslaufende Vertrag deswegen nicht mehr verlängert wird - zumal auch die Leistungen zuletzt stark schwankten und er sich zu viele krasse Fehler leistete.

Es bleibt neben Allroundwaffe Emre Can der ewige Mats Hummels. Der Weltmeister spielt nach einer schwierigen Vorbereitung und langwierigen Knieproblemen eine durchschnittliche bis durchwachsene Saison mit ansteigender Leistungskurve in der Rückrunde. Seine Erfahrung soll für die junge Mannschaft um ihn herum aber auch zumindest noch in der kommenden Spielzeit wichtig werden. So könnte er in einer Dreierkette zwischen Süle und Schlotterbeck den Mittelmann geben und da neben zwei schnelleren Mitspielern seine Stärken ausspielen.

Patrick Kleinmann

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