Bundesliga

Frankfurts Erkenntnis: Viel Arbeit für Sportvorstand Krösche

Frankfurt: Ache und Lammers fehlt Bundesligaformat

Die Erkenntnis nach der Enttäuschung: Viel Arbeit für Krösche

Auf wen setzen sie in Zukunft? Trainer Oliver Glasner und Sportvorstand Markus Krösche (re.).

Auf wen setzen sie in Zukunft? Trainer Oliver Glasner und Sportvorstand Markus Krösche (re.). IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Die Fußballer von Eintracht Frankfurt waren körperlich in Leverkusen, doch in den Köpfen bereits bei West Ham United. "Dazu stehe ich zu 100 Prozent: Das Spiel am Donnerstag hat Priorität", betonte SGE-Trainer Oliver Glasner nach dem 0:2 bei Bayer 04 am Montagabend. In der Europa League geht es schließlich um den Finaleinzug, während in der Liga der Zug in Richtung internationales Geschäft abgefahren ist.

Filip Kostic, Tuta und Jens Petter Hauge holte Glasner bereits zur Pause vom Feld, Ansgar Knauff, Djibril Sow und Daichi Kamada kamen erst spät ins Spiel. Maximal 45 Minuten sollten die meisten Stammkräfte absolvieren, die bereits am Donnerstag wieder gefragt sind. "Das ist unüblich für ein Bundesligaspiel", gab Glasner zu. Angesichts der Finalchance aber auch verständlich.

Was die mit diversen Reservisten gespickte Eintracht-Elf unterm Bayerkreuz bot, dürfte trotzdem zu denken geben. Weitgehend wehrlos ergaben sich die Hessen ihrem Schicksal. Über eine Torchance kamen die Gäste nicht hinaus, Hauge vergab die aber kurz vor dem Seitenwechsel (42.). Besonders das Offensivtrio um den Norweger, Startelfdebütant Ragnar Ache und Stoßstürmer Goncalo Paciencia enttäuschte. Ache zeigte eine indiskutable Leistung (kicker-Note 6). Der 23-Jährige lief seine Gegenspieler nicht an und verzichtete trotz seines Tempos auf Läufe in die Tiefe. Er sicherte keine Bälle und zeigte keinen Zug zum Tor.

Acht Mal die 1,5 und eine Premiere: Die Elf des Tages am 32. Spieltag

"Bemüht" und "okay" urteilte Glasner etwas hilflos. Einzelne Spieler öffentlich in den Senkel zu stellen wäre vor dem West-Ham-Kracher wohl auch keine gute Idee gewesen. Ache dürfte in Frankfurt trotzdem keine Zukunft haben.

Dem Kader fehlt die Breite, das war nicht nur am Beispiel Ache zu sehen. Paciencia beispielsweise wurde nicht ohne Grund bereits unter Glasners Vorgänger Adi Hütter ausgemustert. Dem Portugiesen fehlt das Tempo, das für Glasners Spielidee notwendig wäre. Hauge wiederum ist schnell, aber zu fehlerhaft. Vor dem 0:1 in Leverkusen verlor er den Ball und tauchte bis auf seine Chance weitgehend ab. Bislang hat der Sommer-Zugang von AC Mailand seine Verpflichtung nicht rechtfertigen können - trotz zweifellos vorhandenen Talentes. Keine Argumente für sich sammeln konnte auch Sam Lammers. Der Leihgabe von Atalanta Bergamo hat nachhaltig fehlendes Bundesligaformat nachgewiesen.

Wer neben Ache wohl keine Zukunft bei Frankfurt hat

Auf Sportvorstand Markus Krösche kommt im Sommer viel Arbeit zu. Frankfurts Kader bedarf eine größere Überholung, besonders im Angriff. Immerhin steht mit Kolo Muani bereits der erste Zugang fest.

Viele andere werden den Klub verlassen: Danny da Costa und Aymen Barkok gehen zu Mainz 05, Lammers wohl zurück nach Bergamo und Stefan Ilsankers Vertrag endet nach dieser Saison. Paciencia hat ebenso wenig Zukunft bei den Adlerträgern wie Erik Durm. Es werden sich einige Spieler verabschieden, womöglich sogar mit einem Titel. Am Donnerstagabend gegen West Ham (Anpfiff 21 Uhr, LIVE bei kicker) kann die Eintracht den Schritt ins Endspiel machen.

Jim Decker

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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