Bundesliga

Die Eintracht und der Ballbesitz: Hütters Chancenmonat Januar

Warum Younes jetzt wichtig werden könnte

Die Eintracht und der Ballbesitz: Hütters Chancenmonat Januar

Erhält Amin Younes (re.) bald mehr Spielzeit von SGE-Coach Adi Hütter (li.)?

Erhält Amin Younes (re.) bald mehr Spielzeit von SGE-Coach Adi Hütter (li.)? imago images

Denn mit Ausnahme von Bayer Leverkusen - die Hessen kreuzen gleich zweimal die Klingen mit der Werkself, direkt zum Wiederauftakt in der Liga (2. Januar, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) und im DFB-Pokal (12. Januar, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) - geht es für den Bundesliga-Neunten ausschließlich gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte: Mainz 05 (A/17.), Schalke (H/18.), Freiburg (A/10.), Bielefeld (A/16.) und Hertha BSC (H/14.).

Angesichts des selbst formulierten Anspruchs des Trainers ("Wir wollen zurück nach Europa") geht die Eintracht zumindest in die Duelle gegen die letzten Drei der Tabelle als klarer Favorit. Auf dem Papier also bietet der Januar also eine große Gelegenheit, näher an die internationalen Ränge heranzurücken.

Mehr Ballbesitz gleich mehr Punkte?

Doch ist es wirklich so einfach? Nun, es ist schon ein wenig komplexer, wobei sich eine Sache abzeichnet in dieser Saison: Mit mehr Ballbesitz als der Gegner punktet die Eintracht in der Liga 2020/21 beständiger als in den vorhergegangenen Spielzeiten unter Hütter. 2018/19 und 2019/20 sammelte sie in 26 Partien mit mehr Ballbesitz 36 Zähler, im Schnitt also knapp 1,4 Punkte. Das steigerte sie seit September auf knapp 1,6 mit elf Zählern aus den sieben Partien mit mehr Ballbesitz - und den hatte sie außer gegen den 1. FC Union und den VfB Stuttgart ausschließlich gegen Teams der unteren Tabellenhälfte.

Kamada, Barkok und Younes sind wie geschaffen für Ballbesitzfußball

Zumindest lässt sich daraus die These ableiten, dass Frankfurt auf einem vernünftigen Wege im spielerischen Bereich ist. Kam Hütters Elf in der Debütsaison des Österreichers noch über die wuchtige Büffelherde um Luka Jovic, Ante Rebic und Sebastien Haller, musste sie nach deren Verkauf offensiv mit den feineren Andre Silva und Daichi Kamada "umdenken". Nun verfügt Hütter zwar über eine äußerst dünn besetzte Sturmreihe, hat dafür aber neben dem gerade weniger gefragten Kamada mit Aymen Barkok und Amin Younes zwei Profis in petto, die wie geschaffen sind für mehr Ballbesitz.

Von ungefähr jedenfalls dürfte der Wink des Coaches mit Blick auf Younes, der nach Verletzungs- und Corona-Pech nicht so recht in Tritt kommen wollte, nicht kommen. Denn die Startelfmandate für die Napoli-Leihgabe begründete Hütter auch damit, Younes Spielpraxis verschaffen zu wollen, "um bei den vielen Spielen im Januar auch einen Spieler dazuzugewinnen". Mit Blick auf die Gegner, die mit Ausnahme von Hertha BSC im Schnitt stets unter 50 Prozent Ballbesitz liegen, eine weise Entscheidung.

Benni Hofmann