Bundesliga

Bayer 04: "Die Eckpfeiler stehen" - Wo Rolfes noch nachlegen muss

Leverkusens Geschäftsführer hat die Schlüsseltransfers erledigt und arbeitet an Kadertiefe

"Die Eckpfeiler stehen" - Wo Rolfes noch nachlegen muss

Haben im Trainingslager viel zu Lachen: Xabi Alonso (links) und Simon Rolfes.

Haben im Trainingslager viel zu Lachen: Xabi Alonso (links) und Simon Rolfes. IMAGO/Vitalii Kliuiev

Aus Leverkusens Trainingslager in Saalfelden (Österreich) berichtet Stephan von Nocks

Auf der Einkaufsseite hat Rolfes schon die entscheidenden Transfers getätigt. "Die Eckpfeiler der Mannschaft stehen", sagt der Geschäftsführer Sport, der jetzt noch etwa an der Kadertiefe arbeiten muss. So steht nach dem Verkauf von Moussa Diaby an Aston Villa ein rechter Flügelstürmer auf der Leverkusener Liste. Wobei es sich nicht um einen fertigen Spieler, sondern ein entwicklungsfähiges Talent handeln wird.

Bayers Taktik des "Hineinwachsens"

So praktizierte es Bayer schon in den vergangenen Jahren. "Moussa Diaby (kam 2019, Anm. d. Red.) war der perspektivische Nachfolger von Leon Bailey. Jetzt muss Amine Adli (kam 2021) in die Rolle von Moussa reinwachsen. Und mit Jonas Hofmann haben wir einen gestandenen Spieler dazubekommen", erklärt Rolfes die Strategie.

Obwohl Hofmann in der vergangenen Saison bei den dahin dümpelnden Gladbachern mit zwölf Treffern und elf Assists in der Liga eine bessere Scorerbilanz vorweisen konnte als Diaby (9/9), stellte Rolfes bei dessen Verpflichtung demonstrativ fest, dass man den Nationalspieler eben nicht als Ersatz für Diaby verpflichtet habe, der zu diesem Zeitpunkt noch Bayer-Profi war.

Dies mag zum einen damit zusammengehängt haben, dass Rolfes seine Verhandlungsposition beim Verkauf des Franzosen nicht verschlechtern wollte. Zum anderen bringt Hofmann doch ein anderes Profil mit als der Franzose, ist auch als Zehner oder als rechter Schienenspieler denkbar.

Geschwindigkeit in der Offensive gesucht

Trotz guter Schnelligkeit ist der 31-Jährige aber kein Top-Speed-Spieler der Kategorie Diaby. Ein ähnliches Profil soll daher der Kandidat besitzen, der Diabys Kaderplatz übernehmen soll. Denn auch wenn Bayer erst recht nach der Verpflichtung von Stürmer Victor Boniface viele Variationsmöglichkeiten besitzt, ist die Breite im Kader, was Offensivkräfte betrifft, ausbauwürdig.

Selbst Hofmann betonte kurz vor dem Wechsel Diabys: "Es wäre natürlich schön, wenn er noch da wäre. Moussa hat extrem hohe Qualität. Wir spielen alle drei, vier Tage. Deshalb ist die Breite im Kader auch wichtig, damit wir das eine oder andere Mal auch durchrotieren können und die Qualität dadurch nicht sinkt."

Für den rechten Flügel soll demnach noch ein Toptalent kommen, das noch erschwinglich ist, weil es den Durchbruch auf höchstem Niveau noch nicht geschafft hat. Ob Bayer hingegen auf der linken Verteidigerposition noch einen jungen Back-up für Zugang Alejandro Grimaldo verpflichtet, ist offen. "Das kommt auf die Konstellation an", sagt Rolfes allgemein.

Setzt Xabi Alonso vorwiegend auf eine Viererkette, könnte Rolfes Innenverteidiger Piero Hincapie als Grimaldo-Ersatz einplanen. Kommt es zu weiteren Abgängen, wird der 41-Jährige natürlich auch noch reagieren müssen. Komplett ist der Umbruch bei Bayer noch nicht.

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