Bundesliga

Die Daten bestätigen Roses Haltung zur Einstellung

Nur drei Teams punkten nach Rückständen besser als der BVB

Die Daten bestätigen Roses Haltung zur Einstellung

Machte an der Haltung arbeiten: Marco Rose.

Machte an der Haltung arbeiten: Marco Rose. imago images/Jan Huebner

Manch einer mag es für Wortklauberei halten, wenn Marco Rose davon spricht, dass er mit seinem Team an der Haltung arbeiten möchte, die Einstellung oder gar die Mentalität seiner Profis aber kein Problem seien. Haltung, Einstellung, Mentalität - ist das nicht alles das Gleiche? Nicht in der Definition des 45-Jährigen.

Mit Haltung meint Rose zum einen die Reaktion auf Rückschläge und Misserfolge, zum anderen die Konzentration auf den Moment. Wie reagiere ich auf Gegentore oder verpasste Chancen? Wie präsent bin ich in direkten Duellen? An diesen Dingen will - und muss - der BVB-Trainer in den kommenden Wochen und Monaten verschärft mit seinem Team arbeiten. Wobei es ihm vor allem auf die Konstanz - oder in Roses Duktus: die Nachhaltigkeit - in der Haltungsfrage ankommt.

Zehn Punkte nach Rückstand

Denn punktuell ist der BVB durchaus schon jetzt in der Lage, richtig auf sprichwörtliche Nackenschläge zu reagieren - wenn auch, wie jüngst beim Last-Minute-Erfolg in Frankfurt (3:2 nach 0:2), manchmal auch erst mit zeitlicher Verzögerung. So war die Partie gegen die Eintracht zwar die erste seit dem 5:3-Erfolg in Augsburg am 18. Januar 2020, in der die Dortmunder einen Zwei-Tore-Rückstand noch in einen Sieg ummünzen konnten. Die erste, in der sie einen Rückstand noch aufholten, war sie allerdings nicht.

Insgesamt zehn Punkte fuhr der BVB in dieser Bundesliga-Saison noch ein, obwohl er zwischenzeitlich auf Null-Punkte-Kurs lag: Drei Siege (Frankfurt, Leverkusen, Wolfsburg) und ein Remis (Bochum) gelangen in bislang neun Spielen, in denen der BVB in Rückstand geriet. Lediglich Hoffenheim (15 Punkte), Köln (12) und Frankfurt (11) sind in dieser Spielzeit noch erfolgreicher darin, Rückstände aufzuholen. Einen Anteil an den oft späten Erfolgen der Borussia haben dabei auch die Einwechselspieler: Sechs Jokertore konnte der BVB in dieser Saison bereits verzeichnen, nur Hoffenheim (7) hat mehr.

Rose verfolgt mehrere Ansätze

Problematisch indes ist und bleibt, dass das Rose-Team überhaupt so oft - und häufig durch einfache Fehler selbstverschuldet - in Rückstand gerät und sich das Leben dadurch allzu häufig selbst schwer macht. Das zu ändern, zählt zu den Hauptaufgaben der kommenden Wochen.

Wie man das hinbekommt? Rose verfolgt mehrere Ansätze. "Es sind erwachsene Jungs, man kann darüber mit ihnen reden", sagte der BVB-Trainer in Frankfurt. "Aber es gibt auch ein paar Trainingsformen, in denen es darum geht, unter Druck am Ball zu bleiben und offene Positionen zu finden." Dabei komme es neben der nötigen Ruhe auch auf Details an. Etwa darauf, den Ball in den richtigen Fuß des Mitspielers zu spielen oder sich als Passempfänger bereits frühzeitig vom Gegenspieler abzusetzen. "Es gibt Tausend Dinge - wir arbeiten daran."

Bestenfalls sieht man erste Resultate dieser Arbeit bereits am Freitag, wenn der BVB daheim auf den SC Freiburg trifft. Möglicherweise sogar vor Zuschauern. Am Dienstag gab NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bekannt, dass bei Bundesliga-Spielen künftig bis zu 750 Fans dabei sein dürfen. Dies gilt bereits ab Donnerstag.

Matthias Dersch

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