Bundesliga

Die Ära Preetz beginnt

Hertha: Neue Geschäftsführung installiert

Die Ära Preetz beginnt

Michael Preetz

"Ich war schon immer ein Teamplayer", so Herthas neuer Geschäftsführer Michael Preetz. imago

"Ich freue mich auf die große Herausforderung und werde sie mit Zuversicht, Elan und Freude wahrnehmen", sagte Preetz, der neben dem Sport auch für den Bereich Presse/Kommunikation zuständig ist. "Ich war immer ein Teamplayer und werde das auch in meiner neuen Funktion bleiben."

Mit dem 41-Jährigen zieht ein neuer Führungsstil beim Hauptstadt-Klub ein. Preetz zollte dem zurückgetretenen Manager Dieter Hoeneß für die geleistete Arbeit in 13 Jahren "hohen Respekt", doch mit der Installierung des kompromissfähigen Ex-Nationalspielers ist die Zeit der "One-Man-Show" bei Hertha endgültig vorbei.

Herzensangelegenheit Hertha

Als Assistent von Hoeneß hatte Preetz nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn 2003 zunächst für die Bereiche Scouting, medizinische Abteilung, Fanbetreuung und Städtepartnerschaft das Manager-Handwerk gelernt. Ab 2006 leitete er die Lizenzspielerabteilung. Angebote anderer Klubs lehnte er stets ab. Zu verlockend war das absehbare Hoeneß-Erbe bei "seiner" Hertha, mit der er als Spieler 1997 aufgestiegen und 1999 die Champions League erreicht hatte.

Für Berlins Bundesliga-Rekordtorschützen (84 Treffer) ist die Hertha eine Herzensangelegenheit, bei der er nach dem Abgang von Hoeneß nun zusammen mit Finanzchef Ingo Schiller in der Hauptverantwortung für die sportliche Entwicklung steht. Naturgemäß werden sich die beiden Geschäftsführer dabei an den Erfolgen von Hoeneß messen lassen müssen. "Wir sind nicht blauäugig und wissen, dass der Erfolg der letzten Saison nur schwer zu wiederholen sein wird. Aber wir sind ehrgeizig genug, wieder in diesen Dimensionen landen zu wollen", so der ehemalige Torjäger.

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Gleich in seinen ersten Tagen hat Preetz mächtig zu tun: Zusammen mit dem in der Vergangenheit in Transferfragen nicht immer einfachen Coach Lucien Favre gilt es, neben dem Hoffenheimer Christoph Jancker zumindest zwei weitere Akteure – möglichst für den ausgedünnten Angriff - zu verpflichten. Erschwerend ist dabei sicherlich die Vorgabe, einen Transferüberschuss von fünf Millionen Euro zu erwirtschaften.

Seine Fähigkeit als kommunikativer Teamplayer kann der eloquente Ex-Profi auch sogleich beweisen: Es gilt beim angespannten Verhältnis zwischen Favre und Kapitän Arne Friedrich, der im Saisonendspurt nur auf der Bank saß, zu vermitteln.

Vorgänger Hoeneß wird das Wirken seines ehemaligen Manager-Lehrlings aus der Ferne beobachten. Nach seinem neuntägigen Urlaub steht der Umzug aus Berlin nach München an. "Mindestens sechs Monate" Auszeit wolle er sich vom Fußball-Geschäft gönnen, erklärte Hoeneß.