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DFL liegen vier Erstangebote von potenziellen Liga-Investoren vor

Klubs informiert - Abstimmung am 11. Dezember

DFL liegen vier Erstangebote von potenziellen Liga-Investoren vor

Die DFL informiert die Klubs in Sachen Liga-Investoren.

Die DFL informiert die Klubs in Sachen Liga-Investoren. imago images/osnapix

Nach kicker-Informationen hat die DFL vier Erstangebote von Finanzinvestoren erhalten, die unter den zuletzt sehr klar definierten Rahmenbedingungen bereit sind, als Partner bei der Liga einzusteigen. Demnach handelt es sich um Angebote von Advent, Blackstone, CVC und EQT. Bridgestone zählt nicht zu den Interessenten und hat offensichtlich Abstand von einem Angebot genommen. Zuvor hatte die DFL den Klubs aus Bundesliga und 2. Liga mitgeteilt, dass sich mehrere Private-Equity-Unternehmen einen Einstieg vorstellen könnten. Entsprechend gingen mit dem Ablauf der Frist an diesem Donnerstag vier sogenannte Erstangebote ein in der Guiollettstraße in Frankfurt/Main, wo die Liga sitzt.

Zu Wochenbeginn hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die Liga-Spitze um die beiden Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel mit dem Interesse der Finanzinvestoren Advent, Blackstone, Bridgepoint, CVC und EQT rechne.

Wie der kicker erfuhr, wird sich das DFL-Präsidium nächste Woche noch mal zusammenschalten, um die Details der Präsentation dieser vier Angebote in der Mitgliederversammlung am 11. Dezember zu besprechen.

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Skepsis bei Deal unter neuen Vorzeichen

Es hatte durchaus berechtigte Skepsis gegeben, ob ein Deal unter neuen Vorzeichen überhaupt das Interesse bei potenziellen Partnern wecken würde. Da ist zum einen die eher geringe Summe von 900 Millionen bis 1 Milliarde Euro. Da sind zum anderen sehr deutliche Grenzen mit Blick auf Mitsprache und das Beibehalten von hoheitlichen Rechten wie der Spieltagsgestaltung. Zudem haben sowohl Präsidium als auch Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Liga im Vorfeld sehr stringente Weiterverkaufsbeschränkungen festgelegt, so dass man etwa bei einem Staatsfonds aus einer Autokratie ein Veto einlegen könnte.

600 Millionen Euro sollen investiert werden

Die Liga-Macher wollen 600 Millionen Euro in das Geschäftsmodell stecken. Dabei geht es um Investitionen in digitale Technik, OTT-Plattformen aber auch den internationalen Vertrieb. 300 Millionen Euro sollen als Puffer einbehalten werden, da ein potenzieller Partner ja vom Start des Deals weg je nach Höhe der Beteiligung an einer Tochter, die die Medienrechte verwaltet, sechs bis acht Prozent der Medieneinnahmen kassieren würde. Weitere 100 Millionen Euro aus dem auf 20 Jahre angelegten Geschäft sollen an auslandsreisewillige Klubs ausgeschüttet werden.

Auf der Mitgliederversammlung am 11. Dezember muss eine Zwei-Drittel-Mehrheit zustande kommen, damit Lenz und Merkel in konkrete Gespräche mit den Interessenten gehen können. Bis März soll der Deal, grünes Licht der MV vorausgesetzt, unter Dach und Fach sein. Mit dem SC Freiburg und dem 1. FC Köln haben sich jüngst zwei Bundesligisten gegen die strategische Partnerschaft ausgesprochen.

Benni Hofmann

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