Bundesliga

33. Spieltag 2006/07: Der Tag des VfB - BVB schockt und veralbert Schalke

Bundesliga-Klassiker: So lief der 33. Spieltag 2006/07

Der große Tag des VfB - BVB schockt und veralbert Schalke

Torschützen unter sich: Die Stuttgarter Cacau und Mario Gomez (r.) jubeln über das 3:2 in Bochum.

Torschützen unter sich: Die Stuttgarter Cacau und Mario Gomez (r.) jubeln über das 3:2 in Bochum. imago images

Im Kampf um den Titel hat sich Stuttgart die Pole-Position gesichert. Mit 64 Punkten und damit wie der Dritte Bremen (63) in Lauerstellung hinter Schalke (65) in den vorletzten Spieltag gegangen, darf sich der VfB als großer Sieger mit den nun besten Meisterschaftschancen fühlen. Im Keller muss sich Aufsteiger Aachen nach einem Jahr wohl schon wieder verabschieden.

Pasanen und Wiese patzen: Bremen verliert

In Bremen war das abstiegsbedrohte Frankfurt zu Gast, das sich mit einem Dreier selbst retten konnte. Gesagt, getan: Die Eintracht präsentierte sich im Weserstadion als die besser organisierte Elf und führte nach Pasanens Stellungsfehler durch Amanatidis früh mit 1:0 (13.). Hunt (34.) brachte die Schaaf-Schützlinge zwar ins Spiel zurück, doch nach ideenlosem Anrennen und einem weiteren Patzer - diesmal von Keeper Wiese, der in ein Eigentor von Naldo (69.) mündete -, kam es für die Bremer, wie es kommen musste: Sie standen am Ende mit leeren Händen da. "Ich habe gesagt, dass wir uns nur selber schlagen können. So ist es auch gekommen", meinte Abräumer Frings hinterher. Werder muss damit seine Meisterschaftsträume begraben.

Bundesliga - 33. Spieltag
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Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
VfB Stuttgart VfB Stuttgart
67
2
FC Schalke 04 FC Schalke 04
65
3
Werder Bremen Werder Bremen
63
Bundesliga - Torjäger 2006/07
VfL Bochum Gekas Theofanis
20
Borussia Dortmund Frei Alexander
16
Bayern München Makaay Roy
16
Bundesliga - Scorer 2006/07
Werder Bremen Klose Miroslav
28
Werder Bremen Diego
26
FC Schalke 04 Kuranyi Kevin
26
Spieler des Tages
<span>Cacau</span>

Cacau

VfB Stuttgart

VfB-Joker Gomez leitet die Wende ein - Schalke enttäuscht im Revierderby

Die an anderer Stelle reiften: Stuttgart löste seine Auswärtsaufgabe in Bochum mit einem 3:2-Erfolg, hat Werder auf vier Zähler distanziert und Schalke überflügelt. Der VfL startete gegen die Schwaben schwungvoll, es war eine höhere Führung als das 1:0 durch Schröder (4.) möglich, ehe der VfB das Zepter in die Hand nahm und ausglich (Hitzlsperger, 24.). Die Elf von Armin Veh ließ sich auch vom erneuten Rückstand durch Maltritz (42.) nicht beeindrucken - der Coach selbst sorgte dann mit der Einwechslung von da Silva und Gomez (55.) für zusätzliche Offensivpower. Der Nationalstürmer ließ sich bei seinem Comeback nach achtwöchiger Verletzungspause nicht lange bitten und markierte per Flugkopfball das 2:2 (62.). Die Gier auf den Sieg war den Stuttgartern anzumerken, für den Cacau nach Khediras Flanke sorgte (73.) und den Hildebrand mit Glanztat gegen Dabrowski festhielt (87.). "In dieser Szene habe ich schon schwarz gesehen", meinte Manager Horst Heldt hinterher. "Das war überragend."

Und lässt den VfB nun an der Tabellenspitze auch deshalb mit zwei Punkten Vorsprung auf Schalke blicken, weil die Königsblauen in Dortmund mit 0:2 den Kürzeren zogen. Doppelt bitter, dass S04 den Platz an der Sonne, auf dem es seit dem 20. Spieltag ununterbrochen gestanden hatte, ausgerechnet im Revierderby gegen den Erzrivalen abgeben musste.

Zu diesem Spiel wäre eigentlich jedes Wort zu viel. Das habe ich auch der Mannschaft gesagt.

Schalkes enttäuschter Coach Mirko Slomka

Die Niederlage indes war verdient, die Borussia gegen passive Gäste das bessere Team. Frei (44.) und Smolarek (85.) nutzten ihre Gelegenheiten für die disziplinierten Dortmunder (die auf Platz sieben sprangen) und entthronten mit dem vierten Sieg in Serie enttäuschende Schalker. BVB-Fans hatten gar ein Flugzeug organisiert, das während des Spiels mit dem Transparent "Ein Leben lang: Keine Schale in der Hand" über der Arena kreiste. Und der hämische Spruch "Nur gucken, nicht anfassen" wurde unter den Dortmunder Anhängern legendär.

Klimowicz sorgt wohl für den Klassenerhalt

Vom Rennen um den Titel zum Kampf um den Abstieg: In Aachen kam es zum Showdown zwischen der Alemannia und Wolfsburg. Am Tivoli war der Aufsteiger vermeintlich auf der Siegerstraße und führte nach einem Doppelschlag von Lehmann (65., Elfmeter) und Nemeth (68.) mit 2:0. Doch der Westklub hatte die Rechnung ohne spät zurückschlagende Wölfe gemacht: Lamprecht (81.) und Klimowicz (86.) sorgten für den Ausgleich und den Punktgewinn, der wohl für den VfL die Rettung bedeutet: Drei Punkte Vorsprung und eine weit bessere Tordifferenz (Wolfsburg: -6; Aachen: -20) sollten für den Klassenerhalt genügen.

Und sonst: Leverkusen bekam nach dem "Antilauf der vergangenen Wochen" (Michael Skibbe, der zwei Niederlagen in Folge erlebt hatte) die Kurve und sicherte sich den Einzug in den UEFA-Cup mit einem 3:2 bei Hertha BSC. Die Berliner kamen zweimal nach Rückständen zurück, ehe Schneider nach Friedrichs Foul an Kießling per Elfmeter den Siegtreffer erzielte (64.).

Und so ging es nach 34 Spieltagen aus:

Der VfB feierte mit einem 2:1 gegen Cottbus seine fünfte Meisterschaft, Hitzlsperger und Khedira erzielten die Tore. Schalke (2:1 gegen Bielefeld) und Bremen (2:0 in Wolfsburg) fingen sich wieder, das Tabellenbild blieb ganz oben demnach unverändert, die Königsblauen sicherten sich mit Platz 2 die direkte Champions-League-Qualifikation. Der letztjährige Doublesieger FC Bayern wurde nur Vierter, Scholl beendete seine Karriere. Absteigen mussten Gladbach, Aachen und Mainz.

Die Ergebnisse und die Tabelle am 33. Spieltag 2006/07

Gekas genügen 20 Treffer: Die Torjägerliste 2006/07

jch

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