Bundesliga

Der Weg ist Mislintat wichtiger als die Beförderung

Stuttgarts Sportdirektor über die Hitzlsperger-Nachfolge

Der Weg ist Mislintat wichtiger als die Beförderung

Die Entscheidung "respektiert, aber bedauert": Sven Mislintat und Thomas Hitzlsperger.

Die Entscheidung "respektiert, aber bedauert": Sven Mislintat und Thomas Hitzlsperger. imago images/Zink

Bereits am Tag der Partie gegen Leverkusen (1:3) hatte sich Mislintat via Instagram zum angekündigten Abschied von Vorstandschef Hitzlsperger geäußert. Er "respektiere, bedaure aber die Entscheidung von Thomas", schrieb der 48-Jährige, "meine Einstellung zum und meine Identifikation mit dem VfB Stuttgart verändert sich dadurch allerdings nicht". Denn: "Entscheidend für konstant erfolgreichere Fußballclubs ist nie, wer geht, sondern immer, wer folgt."

Am Montag sprach Mislintat nochmals ausführlich über die anstehenden Veränderungen auf Führungsebene. Er machte deutlich, dass es ihm nicht um die eigene Beförderung geht, sondern vor allem um inhaltliche Dinge. "Es ist völlig unwichtig, ob ich am Ende Sportvorstand bin oder Sportdirektor", betonte er. Er wolle unabhängig von seiner Position "einen Top-Job für diesen Klub" machen.

"Ganz wichtig" ist aus Sicht von Mislintat hingegen die Frage: "Können wir die Philosophie und den Weg, den wir beschritten haben, so weitergehen?" Seit seinem Dienstantritt im April 2019 steht Mislintat für den klaren Kurs, beim VfB eine junge und entwicklungsfähige Mannschaft aufzubauen. Bei der Verlängerung seines Vertrags bis 2023 hatte der Sportdirektor besonderen Wert auf umfassende Kompetenzen im sportlichen Bereich gelegt.

Kein Interesse am Vorstandsvorsitz

Bislang ist Hitzlsperger Vorstandsvorsitzender und Sportvorstand in Personalunion. Der Aufsichtsrat muss entscheiden, wie diese Aufgaben künftig verteilt und die Posten besetzt werden. Am Vorstandsvorsitz hat Mislintat kein Interesse. Dessen Besetzung hält er aber für "das entscheidende Thema". Hitzlsperger habe "hohe Qualität in diesen Klub eingebracht, das zu ersetzen ist nicht marginal". Er habe "null Problem" damit, wenn zusätzliche sportliche Expertise in den Klub komme, versichert Mislintat. Die bisherige Strategie müsse aber beibehalten werden: "Man muss den gleichen Weg verfolgen. Ein Sportvorstand, der die Idee hätte, alt und teuer zu verpflichten, das würde nicht funktionieren."

David Bernreuther

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