Bundesliga

Bremens topfitter Herr Groß: "Noch bin ich zu gut drauf"

Ältester Werder-Profi denkt nicht ans Karriereende

Der topfitte Herr Groß: "Noch bin ich zu gut drauf"

Werder Bremens Christian Groß fühlt sich wohl und topfit.

Werder Bremens Christian Groß fühlt sich wohl und topfit. IMAGO/Nordphoto

Aus Werders Trainingslager in Zell am Ziller berichtet Tim Lüddecke

Christian Groß führt das teaminterne Altersranking beim SV Werder Bremen nach wie vor an, nach dem Abgang von Ömer Toprak (32) noch mal etwas deutlicher - vor Anthony Jung und Keeper Jiri Pavlenka (jeweils 30). Die Strapazen der Trainingseinheiten im Zillertal machen dem Mittelfeldspieler jedoch so gar nichts aus: "Ich bin jetzt 33, so viele Vorbereitungen werden nicht mehr kommen. Alles was jetzt noch on top kommt, nutze ich. Ich bin noch topfit, fühle mich wohl." Das Gegenteil sei sogar der Fall: "Wenn man älter wird, macht man sich auch ein paar mehr Gedanken über so ein Trainingslager und versucht, das ein Stück weit mehr zu genießen."

Seit drei Jahren geht das in etwa schon so, als Florian Kohfeldt den Mann, der eigentlich für die zweite Mannschaft von Werder vorgesehen war, zwei Tage vor dem Sommer-Trainingslager 2019 darüber in Kenntnis setzte, dass er mitfahren würde. "Eigentlich Wahnsinn, wie ich hier angefangen habe - wie ich nachgerückt bin …", denkt Groß am Donnerstag kurz mal zurück. In der Zwischenzeit hat der Profi-Spätstarter 37 Bundesliga-Einsätze absolviert, ist mit dem Klub als Stammspieler auf der Sechs in der vergangenen Saison aufgestiegen.

Rufe nach Verstärkung? "Ich muss mich nicht verstecken"

Aktuell spricht vieles dafür, dass sich daran nicht großartig viel ändern wird, trotz den halbjährlichen Rufen aus dem Werder-Umfeld nach einer Verstärkung auf seiner Position. "Das gehört dazu", sagt Groß, "ich glaube, ich habe in der letzten Saison gut gespielt, deshalb muss ich mich nicht verstecken." Verteidigen müssen wird er seinen Stammplatz gegen den 22-jährigen Ilia Gruev. "Konkurrenzkampf ist gut, nur so bist du erfolgreich, das sage ich immer wieder", so der Mittelfeldspieler, "aber ich versuche, das letzte Jahr zu nutzen und den Rückenwind mitzunehmen."

Groß: In der Bundesliga weiter mutig bleiben

In der Bundesliga wird "noch mal eine deutlich höhere Qualität auf uns zukommen, das wissen wir alle", erklärt Groß: "Ich habe ja schon ein paar Spiele dort gemacht, deshalb weiß ich, was auf mich zukommt." Zwar geht der 33-Jährige im Vergleich zur 2. Liga von weniger Ballbesitz-Zeiten beim Aufsteiger aus, "aber ich sage auch, dass wir in der Bundesliga mutig und aktiv weiterspielen sollen".

Als erfahrener Spieler wurde auch Groß natürlich mit der offenen Kapitäns-Frage konfrontiert. "Die stellt ihr ja jeden Tag, was ich so mitbekomme", entgegnete er also den Reportern im Zillertal: "Ich lasse sie unbeantwortet. Wir hatten letztes Jahr einen guten Mannschaftsrat, in dem jeder gut Verantwortung übernommen hat." Er selbst gehörte auch dazu. "Wir werden sehen, wer es am Ende ist."

Karriereende? "Erstmal noch nicht"

Sein Profivertrag bei Werder läuft noch bis zum Saisonende. Wie denkt er also über die Zeit nach der Karriere? Beim Training achtet Groß bereits bewusst darauf, worauf die Coaches Wert legen, was er selbst vielleicht anders machen würde. "Ich kann mir gerade vieles vorstellen", sagt er, doch konkret sind diese Überlegungen noch nicht: "Ich habe auch gesagt, dass ich topfit bin. Das Karriereende wird irgendwann kommen, ich weiß nicht wann - aber jetzt erstmal noch nicht. Dafür bin ich noch zu gut drauf."

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