Die zurückgekehrten Nationalspieler haben am Mittwoch noch frei, Alphonso Davies ist der letzte im Einsatz befindliche Star, er bestreitet mit Kanada in der Nacht auf Donnerstag noch ein WM-Qualifikationsspiel. Übersteht auch Davies seine Dienstreise unverletzt, kommt auf Trainer Julian Nagelsmann eine Luxussituation zu. Bis auf den noch einmal rotgesperrten Benjamin Pavard und Ersatztorwart Sven Ulreich (Reha) stehen ihm sämtliche Spieler zur Verfügung. Auch Kingsley Coman und Corentin Tolisso, die während der Länderspielphase in München ins Teamtraining zurückkehrten.
Das bedeutet, dass nicht für alle Spieler ein Platz im 20er-Spieltagskader ist. Erste Streichkandidaten waren zuletzt Marco Roca und Michael Cuisance, deren Perspektive sich in den vergangenen zwei Wochen kaum gebessert haben dürfte. Cuisance kehrte im Sommer von seiner einjährigen, erfolglosen Leihe zu Olympique Marseille zurück, ein neuer Klub fand sich für den Franzosen (Vertrag bis 2024) nicht. Der Mittelfeldspieler hat seine Zukunft beim FC Bayern bereits hinter sich, im Winter startet der nächste Anlauf für einen Wechsel.
Etwas differenzierter ist die Personalie Roca zu betrachten. Der Spanier wollte unter Nagelsmann im Sommer einen neuen Anlauf nehmen, verpasste dann aber die gesamte Vorbereitung verletzt. Nun muss er sich im Mittelfeldzentrum hinter Kimmich, Goretzka, Sabitzer und Tolisso anstellen. Auch für ihn bleibt es schwierig, trotz feiner Technik gelten Positionsspiel und Handlungsschnelligkeit als verbesserungswürdig.
Nicht viel besser sieht es für Omar Richards und Bouna Sarr aus. Richards kam im Sommer ablösefrei vom englischen Zweitligisten FC Reading und hat im Defensivspiel Anpassungsprobleme. Er ist hinten links nicht wie angedacht die erste Alternative zu Alphonso Davies, Nagelsmann versetzt dann eher Lucas Hernandez oder zieht Josip Stanisic vor. Der Kroate steht zudem rechts vor Bouna Sarr, der mit dem Rückenwind seiner ersten beiden Länderspiele für den Senegal nach München zurückkehrt. Sarr bekommt immer mal wieder Kurzeinsätze und damit mehr als Roca und Cuisance. Eine echte Perspektive hat aber auch er trotz Vertrages bis 2024 nicht.
