2. Bundesliga

Werder Bremen: Der Plan mit Rekordspieler Chiarodia

Fritz stellt weitere Profi-Einsätze bei Werder in Aussicht

Der Plan mit Rekordspieler Chiarodia: "Trauen ihm diesen Sprung zu"

Mit Abstand jüngster Werder-Profi: Fabio Chiarodia

Mit Abstand jüngster Werder-Profi: Fabio Chiarodia imago images/Nordphoto

Ein Profidebüt mit gerade mal 16 Jahren und 188 Tagen - früher dran war in der Geschichte des SV Werder Bremen bislang noch niemand. Der Name Fabio Chiarodia steht seit seiner Einwechslung beim 3:2-Sieg in Regensburg am vergangenen Freitag in den Geschichtsbüchern des Klubs. Zuvor war dort die Bestmarke von Mitspieler Nick Woltemade hinterlegt, die (17 Jahre und 352 Tage) nun aber noch mal deutlich verjüngt wurde.

Einen einzigen Ballkontakt verzeichnete der neue Rekordhalter während der Nachspielzeit in Regensburg, zudem erfassten die Datensammler eine Laufleistung von 0,2 Kilometern. Es könnten die ersten Profischritte gewesen sein einer womöglich vielversprechenden Karriere dieses großen Verteidigertalentes. Könnten. Eine Garantie, dass seine Entwicklung so verheißungsvoll weiter läuft wie bislang, gibt es in dieser Branche nie.

Physisch ist Fabio für sein Alter bereits gut ausgereift, er hat eine gute Geschwindigkeit, ein gutes Aufbauspiel.

Clemens Fritz

Auch deshalb suchte Clemens Fritz, Werders Leiter Profifußball, nach Chiarodias Premiere in der 2. Liga den Austausch mit ihm: "Das war der erste Schritt, doch es wartet noch ein weiter Weg auf ihn", ließ er ihn wissen, "das ist ihm auch bewusst und er nimmt das auch komplett an". Die Voraussetzungen seien jedoch zweifellos gegeben beim achtmaligen italienischen U17-Nationalspieler: "Er bringt viel Entwicklungspotenzial mit", so Fritz, "fußballerisch ist er gut ausgebildet, physisch ist er für sein Alter bereits gut ausgereift, er hat eine gute Geschwindigkeit, ein gutes Aufbauspiel."

An das Zweikampfverhalten in der 2. Liga müsse er sich womöglich noch gewöhnen und "Fabio weiß", erklärt Fritz, "dass er sich noch weiterentwickeln muss. Aber er ist absolut lernfähig und vor allem lernwillig - das ist das Entscheidende." Wenn es mit den Unterrichtszeiten in der Schule kompatibel ist, trainiert Chiarodia bereits komplett bei den Profis. Gegen Schalke am 20. November stand der 16-Jährige erstmals im Profikader, auch im darauffolgenden Spiel in Kiel - ehe er sich eine Corona-Infektion einhandelte.

Spielpraxis bei der U 19

Für Spielpraxis solle überwiegend bei Werders U 19 gesorgt sein, heißt es, es können aber "natürlich auch weitere Einsätze bei den Profis dazukommen", stellt Fritz in Aussicht: "Das liegt auch ein Stück weit an ihm. Wir trauen ihm diesen Sprung bei uns absolut zu." Bereits im Oktober verlängerte Chiarodia seinen Vertrag bei Werder "langfristig", wie der Zweitligist seinerzeit bekannt gab.

Als einer der "talentiertesten Spieler Europas in seinem Jahrgang" habe er "bei zahlreichen internationalen Top-Vereinen im Notizbuch" gestanden, wurde Bremens Sportchef Frank Baumann seinerzeit zitiert. Chiarodia könne die "Adaption in Richtung Profifußball schnell meistern". Der Spieler selbst, der 2014 vom VfL Oldenburg ins Bremer Leistungszentrum wechselte, äußerte "großen Respekt vor dem Sprung in den Profi-Kader". Der ist ihm nun zumindest vorerst schon mal gelungen.

Tim Lüddecke

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