Bundesliga

Der nächste Davies? Die Chancen von Cuisance, Zirkzee und Nianzou

Das Triple - und jetzt? Teil 7 der Serie

Der nächste Davies? Die Chancen von Cuisance, Zirkzee und Nianzou

Gelten als größte Talente beim FC Bayern: Michael Cuisance (li.) und Joshua Zirkzee.

Gelten als größte Talente beim FC Bayern: Michael Cuisance (li.) und Joshua Zirkzee. imago images

Vom Ergänzungsspieler zum Leistungsträger startete Alphonso Davies in seiner ersten kompletten Saison als Bayern-Spieler durch, mittlerweile gilt der 19-Jährige bereits als einer der besten Linksverteidiger im internationalen Fußball. Endlich schaffte mal wieder ein junger Spieler den Durchbruch beim Triple-Sieger, auch wenn dieser ihn nicht selbst ausbildete, sondern zu Jahresbeginn 2019 für zehn Millionen Euro aus Vancouver holte. Aus heutiger Sicht längst ein Schnäppchen.

Seit Hansi Flick im vergangenen November Cheftrainer wurde, trainieren regelmäßig fünf Spieler aus dem Nachwuchs mit, der ein oder andere wurde sogar mit Kurzeinsätzen im Profiteam belohnt. Lars-Lukas Mai (Darmstadt), Oliver Batista Meier (Heerenveen) und Sarpreet Singh (Nürnberg) suchen per Leihe nun andernorts Spielpraxis, auch Leon Dajaku prüft diese Option. Joshua Zirkee ist derweil fest als Back-up von Robert Lewandowski eingeplant.

Cuisance am weitesten

Wie also sind die Perspektiven des Nachwuchses in dieser Saison? Noch ist die Größe des Profikaders überschaubar, der Terminkalender dafür rappelvoll. Flick wird rotieren müssen, das könnte Chancen eröffnen. Am weitesten ist sicher Michael Cuisance, der vor einem Jahr für zehn Millionen Euro aus Mönchengladbach kam. Der 21-jährige Franzose ist ein feiner Techniker im Mittelfeld, manchmal aber noch zu verspielt und dann mit zu leichten Ballverlusten. Zum Ende der vergangenen Saison erhielt er einige Bewährungschancen und schoss am letzten Spieltag in Wolfsburg ein schönes Tor. Rüstet Bayern im Mittelfeld quantitativ nicht mehr auf, wird er seine Einsatzzeiten erhalten.

Komplizierter ist es bei Joshua Zirkzee, trotz seiner vier teils wichtigen Tore 2019/20. Der 19-Jährige muss sich hinter Lewandowski anstellen, der bekanntlich am liebsten immer spielt. Spielpraxis ist bei der Entwicklung in diesem Alter jedoch elementar, bekommen könnte sie Zirkzee sukzessive in der 2. Mannschaft in der 3. Liga. Dort ist Fiete Arp mittlerweile gelandet, der vor einem Jahr vom HSV nach München wechselte. Den 20-Jährigen warfen immer wieder Verletzungen zurück. Für ihn geht es darum, sich in der 2. Mannschaft zu stabilisieren.

Nianzou fällt bis November aus - danach dürfte er Chancen bekommen

Wie Arp erging es zuletzt Tanguy Nianzou. Frisch verpflichtet, verletzte sich das 18-jährige Defensiv-Talent, das ablösefrei von Paris St. Germain zum Rekordmeister stieß. Der Franzose gilt als großes Talent, fällt nun aber bis November aus, er kann in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld spielen, muss sich dort jeweils hinter den etablierten Kräften anstellen, dürfte aber nach seinem Comeback Chancen bekommen - immer vorausgesetzt, er bringt im Training seine Leistung.

Das gilt selbstverständlich für alle Talente. Flick beobachtet deren Tun genau und wirkt auch mal erzieherisch, wenn sie es schleifen lassen. Mit Jamal Musiala (17) auf dem Flügel, Bright Akwo Arrey-Mbi (17) und Chris Richards (20) in der Abwehr sowie Angreifer Malik Tillman (18) durften weitere Hochbegabte bereits bei Flick schnuppern, weitere sollen und werden folgen, die Arbeit am Bayern-Campus trägt erste Früchte. Sie alle eint ein Ziel: der nächste Alphonso Davies zu werden.

Frank Linkesch

Viele neue Chefs: Das sind die Kapitäne der Bundesligisten