Bundesliga

VfB Stuttgart: Der Guirassy-Wahnsinn in Zahlen

Auf Augenhöhe mit Lewandowski und Haaland

Der Guirassy-Wahnsinn in Zahlen

Der Mann der Stunde: Serhou Guirassy.

Der Mann der Stunde: Serhou Guirassy. IMAGO/Sportfoto Rudel

Ein Kracher von der Strafraumkante und ein Lupfer zum 3:1-Endstand für den VfB Stuttgart gegen Darmstadt 98 markieren Guirassys Treffer neun und zehn im fünften Liga-Spiel. Mit jenem Doppelpack zieht der Nationalspieler gleich mit Robert Lewandowski. Dem Polen gelang 2020/21 für den FC Bayern das gleiche Kunststück. Es war die Spielzeit, als Lewandowski, der mittlerweile für den FC Barcelona auf Torejagd geht, den vermeintlich für die Ewigkeit gültigen Rekord Gerd Müllers (40 Treffer 1971/72) knackte mit 41 Treffern.

Ob Guirassy auch diese Marke anpeilen kann? Scheint bei aller Klasse unrealistisch, da spielt natürlich auch der Faktor Teamkollegen eine Rolle und da liegt es auf der Hand, dass es in einem Spitzenteam wie dem der Münchner normalerweise eher gelingt, derartige Wahnsinnsquoten dauerhaft aufrechtzuerhalten. Fakt ist: Die beiden Torschützenkönige der Vorsaison, Niclas Füllkrug und Christopher Nkunku (je 16), hat Guirassy schon jetzt im Visier.

Ein Tor kommt selten alleine

Zumal der in Arles geborene Franzose offenkundig in der Lage ist, einen Lauf auch wirklich zu nutzen. Wenn er trifft, scheppert es derzeit meist häufiger: Guirassy erzielte gegen die Lilien bereits seinen vierten Mehrfachpack (ein Dreierpack, drei Doppelpacks). So früh in einer Spielzeit schaffte das noch kein Profi in der Bundesliga. Entsprechend ergießen sich die Lobeshymnen über den 1,87-Meter-Mann, stellvertretend die Eloge von Sportdirektor Fabian Wohlgemuth: "Was Serhou aktuell macht, ist unglaublich. Trotzdem verliert er nicht die Bodenhaftung und ist ein Vorbild an Mannschaftsdienlichkeit und bereitet selbst Tore vor."

Denn zu seinen zehn Treffern kommt seit dem Wochenende noch ein Assist, da der Ex-Kölner Enzo Millot mustergültig serviert hatte. Damit ist Guirassy in einem Atemzug mit einem weiteren Weltstar zu nennen: Erling Haaland. Mindestens elf Scorer-Punkte sammelten seit Beginn der Vorlagen-Erfassung 1988/89 nach fünf Spieltagen nur der Norweger (elf in der Saison 2021/22). Überflügelt werden Haaland und Guirassy lediglich von Robert Lewandowski mit 15 Scorerpunkten 2020/21 (10 Tore, 5 Assists).

Kein Wunder also, dass der VfB so gut in die Saison startete mit zwölf Punkten. Mindestens so viele Zähler sammelten die Schwaben seit Einführung der Drei-Punkte-Regel nur 1996/97, damals waren es gar deren 15. Und die aktuell 17 erzielten Tore hatten sie zu einem derart frühen Zeitpunkt auch erst einmal erreicht, anno 1984/85.

Benni Hofmann, Steffen Geyer

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