Bundesliga

Dortmund: Der Druck auf Malen, Adeyemi und Moukoko steigt

BVB-Offensivtrio sucht nach dem Erfolgserlebnis - die interne Konkurrenz zeigt sich

Der Druck auf Malen, Adeyemi und Moukoko steigt

Sie müssen liefern, um ihren Platz zu behalten: Karim Adeyemi, Youssoufa Moukoko und Donyell Malen.

Sie müssen liefern, um ihren Platz zu behalten: Karim Adeyemi, Youssoufa Moukoko und Donyell Malen. IMAGO/RHR-Foto

Fans wie Journalisten waren sich nach dem 2:1-Erfolg des BVB in Mainz einig: Von der Dortmunder Offensive um Stürmer Youssoufa Moukoko sowie den Außenspielern Donyell Malen und Karim Adeyemi war bei dem Gastspiel am Mittwochabend zu wenig Esprit und Gefahr ausgegangen. Trainer Edin Terzic allerdings sah das in Teilen anders, wie er am Freitag betonte: "Man sieht bei beiden eine Entwicklung", sagte der 40-Jährige mit Blick auf Malen und Adeyemi, auch bei Moukoko sei am Mittwoch ein Fortschritt zu sehen gewesen im Vergleich zum Augsburg-Spiel.

"Youssoufa erinnert mich im Moment ein wenig an den Beginn der Saison. Damals hat er sich auch erst hereingekämpft", erinnerte Terzic an die ersten Wochen der Spielzeit, in denen es dauerte, ehe bei dem Toptalent der Knoten platzte und er Erfolgserlebnisse sammelte (sechs Tore, vier Vorlagen). Der Dortmunder Trainer, der einen engen Austausch mit dem 18-Jährigen pflegt, sieht deshalb keinen Grund zur Beunruhigung: "Wir bleiben dabei: Er hat unfassbares Potenzial. Und wir sind uns sicher, dass er noch nicht fertig ist in seiner Entwicklung." Man werde ihm weiter dabei helfen, "besser zu werden". Zumal Moukoko "die Bereitschaft" zeige, aktiv an dieser Verbesserung mitzuarbeiten. "Es wird daher nicht mehr lange dauern", sagte Terzic, ehe sich das auch wieder in Toren und Vorlagen widerspiegele.

Bei Malen und Adeyemi zeigte er sich ähnlich optimistisch, auch wenn beide unterschiedliche Themen abzuarbeiten hätten. So gibt es bei Malen derzeit eine auffällige Diskrepanz zwischen seinen Torerfolgen im Training und seiner Gefahr in Spielen. "Wenn wir Fünf-gegen-Fünf spielen, dann ist Donny derjenige, der fünf bis acht Tore schießt. Auch im Elf-gegen-Elf im Training trifft er", sagte Terzic. "Trotzdem haben wir ihn in den Spielen bis jetzt noch nicht häufig in den Situationen gehabt, in denen wir ihn haben wollen." Entsprechend steht beim niederländischen Angreifer in der Bundesliga noch die Null in der Torstatistik (zwei Vorlagen).

Bei Adeyemi sieht die Bilanz noch mauer aus (null Tore, eine Vorlage - beim 4:3 gegen Augsburg). Wie bei Malen würde das nicht allein am Angreifer liegen, sondern auch daran, wie er von seinen Teamkollegen in Szene gesetzt werde, erklärte Terzic: "Es bleibt ein Thema, sein Tempo auf den Platz zu bekommen. Wir könnten ihn dafür noch häufiger in Situationen einsetzen, die einfacher für ihn sind, weil er den Ball und den Raum vor sich hat."

Noch zu wenig Bewegung im Angriff

Generell herrscht beim BVB derzeit noch zu wenig Bewegung im Angriff, die Offensivaktionen sind dadurch zu leicht ausrechenbar, die Anspielstationen manchmal knapp. Hier sieht Terzic explizit auch bei Malen und Adeyemi noch deutliches Steigerungspotenzial: "In der Aktivität müssen sie sich beide verbessern. Wenn der Ball mal nicht in der Nähe ist, dürfen sie nicht außen bleiben, sondern müssen in die zweite Stürmerposition einrücken." Dadurch würden sich für beide auch bessere Abschlussmöglichkeiten ergeben.

Klar ist, dass sich sowohl Moukoko als auch Malen und Adeyemi künftig noch stärker strecken müssen, um ihren Platz in der Startelf zu verteidigen. In den zuletzt als Joker erfolgreichen Sebastien Haller (ein Assist), Giovanni Reyna (zwei Tore) und Jamie Bynoe-Gittens (ein Tor) stehen Terzic hochwertige Alternative zur Auswahl - auch wenn sie aufgrund ihrer langen Pausen noch nicht in Vollbesitz ihrer Kräfte sind. In Rückkehrer Marco Reus drängt zudem eine weitere Offensivkraft zurück auf den Platz. Perspektivisch wird auch der derzeit noch verletzte Youngster Julien Duranville, am Freitag vom RSC Anderlecht verpflichtet, versuchen, sich Spielzeit zu erkämpfen. Terzic kann dieser Konkurrenzkampf nur Recht sein.

Matthias Dersch