Bundesliga

"Den Druck, den ihr machen wollt, verspüre ich nicht"

Nagelsmann über die Erwartungserhaltung in Jahr zwei

"Den Druck, den ihr machen wollt, verspüre ich nicht"

Der Druck und die Medien: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann bleibt gelassen:

Der Druck und die Medien: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann bleibt gelassen: IMAGO/Laci Perenyi

Keine drei Monate ist es her, da konnte Julian Nagelsmann gar nicht schnell genug wegkommen vom Rathaus-Balkon am Marienplatz. Für seine erste Meisterschaft ließ der Bayern-Trainer sich kurz feiern, versprach dann aber, am besten gleich wieder ins Büro zu fahren, um im kommenden Frühling mehr in den Händen zu halten als nur die Meisterschale.

Und dabei bleibt es auch. In seinem zweiten Jahr als FCB-Coach steht Nagelsmann unter Druck, gerade im Pokal, wo zuletzt erneut in der zweiten Runde Endstation war, und in der Champions League wird in der neuen Spielzeit mehr erwartet. Silberware im Idealfall. "Den Druck mache ich mir selber", beschwichtigte Nagelsmann am Donnerstag auf der Spieltags-PK vor dem Duell in Frankfurt.

Ohne Lewandowski: Ein Kritiker weniger - und rund 50 Tore

Mit Robert Lewandowski ist der Trainer zwar einen Kritiker losgeworden, gleichzeitig aber auch rund 50 Saisontore. "Das musst du kompensieren", weiß er und versucht es mit zwei Spitzen, die zum Bundesliga-Auftakt am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) erneut Sadio Mané und Serge Gnabry heißen dürften. "Ich finde schon, dass unser Kader besser geworden ist", so Nagelsmann, der "garantiert keiner" ist, der "vorher schon nach Alibis oder Entschuldigungen sucht".

Er ist sich sicher, dass seine Mannschaft das "gut hinbekommen" wird in einer langen Spielzeit inklusive Weltmeisterschaft im Winter. Zur Beibehaltung der guten Laune liest Nagelsmann deshalb, wie er sagt, "seit mehreren Monaten sehr, sehr wenig". "Es wird ein bisschen Apokalypsen-Stimmung verbreitet, weil wir ein paar neue Spieler geholt haben. Es ist ganz normal für Bayern München, dass wir immer versuchen, nach dem Höchsten zu streben."

Den Druck macht er sich also selbst, aber: "Den Druck, den ihr", also die Medien, "machen wollt, verspüre ich nicht."

Mario Krischel