Bundesliga

Delaney: "Uns fehlt eine Scheißegal-Mentalität"

Dortmunds Mittelfeldspieler über die Probleme und seine Zukunft

Delaney: "Uns fehlt eine Scheißegal-Mentalität"

"Wir brauchen eine positivere Einstellung": Thomas Delaney.

"Wir brauchen eine positivere Einstellung": Thomas Delaney. imago images

In der schwächelnden Dortmunder Mannschaft war Thomas Delaney in den vergangenen Wochen eine der wenigen Konstanten, beim 3:1 gegen den FC Augsburg sogar Torschütze und Spieler des Spiels. In einer Medienrunde sprach der Däne am Mittwoch über ...

... die deutliche Ansprache von Edin Terzic Anfang der Woche: "Der Trainer war ehrlich zu uns als Spielern und als Team. Ich finde das manchmal gut. Er hat viel Respekt vor uns und will uns verbessern, da braucht man manchmal diese Ehrlichkeit in der direkten Kommunikation."

... die Spiel-Analysen des Trainers: "Er ist ein guter Trainer, seriös, kommuniziert sehr gut und sagt deutlich, was der Plan ist, was er sich von uns erwartet. Wir machen es auch mit den Analysen gut. Ich mag den Weg, den er im Moment geht."

... die Schwächen der vergangenen Wochen: "Ein Problem ist, dass wir als Mannschaft zu ungeduldig sind. Es geht zu schnell, dass wir in einem Rückschlag direkt eine Katastrophe sehen. Darüber haben wir auch gesprochen, dass wir unsere Reaktionen im Spiel oft negativ sind. Wir brauchen eine positivere Einstellung. Es fehlt ein wenig die Gelassenheit und die Scheißegal-Mentalität bei einem Rückschlag, weil wir stark genug sind."

Delaney: "Ich fühle mich als Teil der Führungsspieler"

... eine mögliche Rückkehr zur Dreierkette: "Das könnte natürlich sein, dass sie uns mehr Stabilität gibt. Wir haben gegen Freiburg im Aufbau aber auch mit drei Spielern hinten gespielt und in den letzten beiden Jahren unter Lucien Favre oft gewechselt. Ich persönlich glaube, dass wir die meiste Ruhe mit vier Mann hinten haben - und wir haben dadurch mehr Offensivspieler auf dem Platz."

... seine eigene Rolle: "Ich bin nach Dortmund gewechselt, um Fußball zu spielen, und nicht, um ihn von der Bank zu sehen. Mit den Minuten bin ich im Moment sehr zufrieden, auch mit meiner Rolle in der Mannschaft. Ich fühle mich als Teil der Führungsspieler. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mit einer Mannschaft in einer schwierigen Lage bin, ich hatte schon Saisons, in denen es schlecht lief. Wir haben aber auch Spieler mit viel, viel Talent und weniger Erfahrung. Emre Can, Marco Reus, Mats Hummels und ich müssen denen Gewicht von den Schultern nehmen, denn das kann bei einem großen Verein mit hohen Erwartungen hart sein."

Delaney: "Wir können erst reden, wenn ich die Zukunft kenne"

... die anstehenden Champions-League-Spiele gegen Sevilla: "Ich habe großen Respekt vor Sevilla. Wenn man nur auf ihre Vergangenheit in der Champions League schaut, könnte man meinen, es wäre nicht die größte Mannschaft. Aber sie haben die Europa League sehr oft gewonnen und das Turnier dominiert. Sie können die Spiele in der K.-o.-Phase, das wird nicht leicht für uns. Auch weil sie immer guten Fußball spielen, wie wir gerne offensiv und mit viel Talent."

... seine Zukunft und seinen 2022 auslaufenden Vertrag: "Ich bin sehr zufrieden in Dortmund. Aber ich weiß auch nicht, was nächstes Jahr passiert. Ich glaube, dass wir erst reden können, wenn ich die Zukunft kenne. Ich will spielen, und wenn ein Trainer kommt, der sagt, dass er woanders bessere Spieler als mich gefunden hat, muss ich überlegen."

Aufgezeichnet von Patrick Kleinmann

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