2. Bundesliga

"De facto Geisterspiel": Hansa übt Kritik und setzt Zeichen

Leere Ränge nach erneuten Verschärfungen

"De facto Geisterspiel": Hansa kritisiert Politik und will gleichzeitig ein Zeichen setzen

Am Wochenende wird es im Ostseestadion deutlich weniger Zuschauer geben als ursprünglich gedacht.

Am Wochenende wird es im Ostseestadion deutlich weniger Zuschauer geben als ursprünglich gedacht. imago/Picture Point

Robert Marien, Vorstandsvorsitzender des FC Hansa Rostock, fand deutliche Worte: "Grauenhaft", sagte er dem NDR 1 Radio MV, sei die Kommunikation mit den politischen Entscheidungsträgern in den vergangenen Tagen gewesen. Zunächst planten die Hansestädter gegen Ingolstadt mit 7250 Besuchern, nun werden lediglich 1000 Plätze des Ostseestadions besetzt werden dürfen.

Maßnahmenverschärfung "absolut nicht nachvollziehbar"

"Absolut nicht nachvollziehbar" sei dies für Marien, der zwar wisse, dass "wir als Verein eine gesellschaftliche Verantwortung" trügen, aber sich mehr Konstanz und Transparenz gewünscht hätte: "Warum aber wird die Landesverordnung, werden die vereinbarten Richtlinien jetzt wieder geändert? Und warum werden wir nicht vorab informiert?" 

Stefanie Drese, Sport- und Gesundheitsministerin in Mecklenburg-Vorpommern, könne diesen Unmut durchaus verstehen, jedoch seien "die Bilder aus vollen Fußballstadion am letzten Wochenende desaströs" gewesen. "Wir sind mitten in der Pandemie, die Intensivbetten sind ausgelastet. Wir müssen Kontakte stark einschränken", erläutert Drese die Entscheidung der Landesführung, und ergänzt: "Das gilt natürlich auch im Profifußball."

Ticketvergabe als Zeichen der Solidarität

Dementsprechend gibt es für Hansa an dem "de facto Geisterspiel", wie der seit 2016 Vorstandsvorsitzende des Klubs von der Ostsee es nennt, nichts zu rütteln. Dies möchte der Verein nun aber nutzen, um ein Zeichen für Solidarität zu setzen. Wie die Hanseaten am Mittwoch mitteilten, werde man bei 12.000 verkauften Dauerkarten keinen fairen Weg finden, das verfügbare Kontingent unter die Anhänger zu bringen. Daher habe man sich entschlossen, "die uns zur Verfügung stehenden 1000 Plätze an Menschen in Not und sozial Schwache, aber auch an Berufsgruppen zu verteilen, die gerade jetzt vieles in der Krise schultern müssen", so Marien. 

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