Die Zukunft von Alphonso Davies beim FC Bayern München ist weiterhin ungeklärt. Der Linksverteidiger steht noch bis 2025 beim Rekordmeister unter Vertrag, bislang konnte man sich allerdings nicht auf eine Verlängerung einigen. "Wir sind in Gesprächen mit seinem Berater", versicherte Bayern Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen im Rahmen der Vorstellungs-Pressekonferenz des neuen Sportvorstands Max Eberl am Dienstag. "Man wird sehen, wie kompliziert das ist."
Klar ist: Der Rekordmeister möchte einen zweiten "Fall David Alaba" verhindern. Der Österreicher hatte die Münchner 2021 nach insgesamt 13 Jahren ablösefrei verlassen und war zu Real Madrid gewechselt - weil man sich nicht auf die Gehaltsforderungen des Linksfußes einlassen wollte. Der Schritt nach Madrid schwebt nun offenbar auch dem 23-jährigen Davies vor. Weil dessen Vertrag in München in einem Jahr ausläuft, bestünde für den FCB letztmals nach Ende der laufenden Saison Chance auf eine stattliche Ablösesumme.
Davies' Entwicklung stagniert
Bei den Bayern ist man unzufrieden mit der Entwicklung des pfeilschnellen Linksverteidigers, der in der Saison 2019/20 einen kometenhaften Aufstieg erlebte, seither aber vor allem Fortschritte in Sachen Stellungsspiel vermissen lässt: In der aktuellen Saison stehen erst vier Torbeteiligungen zu Buche, nach einer Anfang Februar erlittenen Innenbandzerrung am linken Knie stieg Davies erst Anfang der Woche wieder ins Training ein. Seit längerem stocken die Verhandlungen bezüglich einer Verlängerung zwischen Davies, der rund 13 Millionen Euro Jahresgehalt plus Prämien fordern soll, und den Münchnern, die diese Summe nicht zu zahlen bereit sind.
"Christoph (Freund, Sportdirektor, Anm. d. Red.) hat hier schon Gespräche geführt", erklärte Dreesen. "Jetzt wird sich Max in dem Kontext mit einbringen. Zu Kaderumbau und Kaderergänzung gehört, dass man das Gesamtbild nimmt, und da kommt es darauf an, wie die beiden sich die Zukunft vorstellen."
Eberl versucht, ablösefreien Wechsel zu vermeiden
Eberl selbst wollte die Personalie noch nicht abschreiben und kündigte an: "Ich werde das Gespräch versuchen fortzusetzen. Ich werde mit Christoph den Stand der Dinge besprechen und dann werden wir Entscheidungen fällen. Natürlich ist es nie schön, Spieler ablösefrei zu verlieren - das möchte kein Klub, das möchte auch Bayern München nicht. Wenn man keine Verlängerung erreichen könnte, müsste man vorher agieren."
Mit einer baldigen Entscheidung - spanische Medien meldeten den Millionentransfer des Kanadiers zu Real Madrid am Dienstagmorgen als "fast perfekt" - rechnet Eberl jedoch nicht: "Das ist jetzt die Aktualität, die ich erstmal kennenlernen muss."