2. Bundesliga

HSV | David: Abschied und schnelles Wiedersehen

HSV-Eigengewächs wechselt nach Rostock und kehrt Sonntag zurück

David: Abschied und schnelles Wiedersehen

Wechselt auf Leihbasis nach Rostock, kehrt aber bereits am Sonntag zurück nach Hamburg: Jonas David.

Wechselt auf Leihbasis nach Rostock, kehrt aber bereits am Sonntag zurück nach Hamburg: Jonas David. IMAGO/Hanno Bode

Am Mittwoch einigten sich alle drei Parteien, die Spielerseite, der HSV und die Ostseestädter auf folgendes Modell: David verlängert seinen auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis 2025, nur deshalb kann Hansa ihn ausleihen. Für alle Beteiligten eine Win-win-Situation: Die Rostocker haben Ersatz für Innenverteidiger Oliver Hüsing, der mit Sehnenriss ausfällt, der 23-jährige gebürtige Hamburger hat die Chance auf Spielpraxis - und der HSV spart sich einen Reservisten, für den er in diesem Sommer keine adäquate Ablöse erzielt hätte. Die Hamburger Rechnung: Nach einer guten Saison beim Zweitligakonkurrenten könnte das Eigengewächs seinen Marktwert wieder steigern.

Bei Tim Walter war er in der neuen Spielzeit ohne echte Perspektive. Dabei war der Trainer lange ein großer Förderer des Modellathleten. Schon unter Christian Titz hatte David 2018 seine erste Vorbereitung mitgemacht, danach in jedem Sommer und bei jedem weiteren Trainer zu Beginn reingeschnuppert - Walter aber war der Erste, der ihm dann auch in den Spielen vertraute. Nach 47 Zweitligaeinsätzen aber ging es für ihn nicht weiter.

Davids schwerer Stand beim HSV - Wiedersehen bereits am Sonntag

Noch im Januar hatte er nach der Dopingsperre gegen Mario Vuskovic das interne Duell gegen Winter-Neuling Javi Montero gewonnen, im Aufstiegskampf dann aber auch immer wieder mal wichtige Zweikämpfe verloren. Die Folge: Walter setzte seit Vorbereitungsbeginn mehr auf Robustheit als auf spielerische Klasse, die ein Merkmal von David ist. Mit Guilherme Ramos und Dennis Hadzikadunic kamen zwei neue zentrale Verteidiger, die sich über Zweikämpfe definieren, und auch der nach seiner Leihe aus Karlsruhe zurückgekehrte überaus resolute Stephan Ambrosius verdrängte David in der Hierarchie der Innenverteidiger auf Platz 5.

Zum Abschied gibt es warme Worte. "Jonas hat sich stets vorbildhaft verhalten" sagt Sportdirektor Claus Costa, "er hat sich auch in den letzten Tagen nie hängen gelassen." Und er wird schon in den nächsten Tagen wiederkommen. Am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) führt Davids erste Dienstreise mit dem FC Hansa in seine Heimat. Und ein Blitz-Debüt ist möglich: Der Verteidiger hat nach muskulären Problemen Mitte der Vorbereitung in den zurückliegenden Wochen konstant trainiert, ist topfit - und der HSV hat auf eine Klausel verzichtet, die einen Einsatz im direkten Duell verbietet.

Sebastian Wolff

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