2. Bundesliga

St. Paulis Daschner: Vielseitig und mit Zukunft

St. Paulis Planspiele mit dem endlich gesetzten Offensiv-Allrounder

Daschner: Vielseitig und mit Zukunft

Lukas Daschner (re.) hat sich beim FC St. Pauli festgespielt.

Lukas Daschner (re.) hat sich beim FC St. Pauli festgespielt. IMAGO/Kirchner-Media

Lukas Daschners Verpflichtung im Sommer 2020 war mit großen Erwartungen verbunden. Auf beiden Seiten. Die Hamburger erhofften sich durch den Duisburger eine hoch veranlagte Offensivverstärkung, das Talent wollte nach einer herausragenden Drittligasaison beim MSV den nächsten Schritt in der Entwicklung machen. Weil das erste Halbjahr schwierig war und St. Pauli danach für den vorderen Bereich nachrüstete, blieb dem Blondschopf zumeist nur eine Nebenrolle. Als er im zweiten Jahr dann sportlich aufgeschlossen hatte, setzte ihn eine schwere Knieverletzung außer Gefecht. Die Spätfolge: Die Verbindung blieb lange Zeit ein unerfülltes Versprechen.

Eigentlich bis zum Trainerwechsel: Hürzeler setzt im 3-4-3-System bislang kontinuierlich auf den inzwischen 24-Jährigen, hat ihn während der Vorbereitung und des Auftaktspiels in Nürnberg (1:0) als verkappten Linksaußen gebracht, gegen Hannover (2:0) und Kaiserslautern (1:0) wurde er ins Zentrum versetzt - ohne eine klassische Neun zu verkörpern. "Ich interpretiere diese Rolle so, wie der Trainer es haben möchte", sagt Daschner, "ich mache viele Tiefenläufe, arbeite auch gegen den Ball."

Dazu kommt seine fußballerische Qualität und sein Gefühl für Situationen: Gegen Hannover schaltete er bei einem abgeprallten Ball gedankenschnell und staubte zum Führungstor ab. Der Trainer rühmt ihn zudem nicht nur für seine technischen Vorzüge: "Daschi", sagt Hürzeler, "hat auch die Fähigkeit, sehr geschickt im Zweikampf zu sein."

Reges Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit

Daschners Spiel ist reifer geworden in den zurückliegenden Monaten. Und das Vertrauen in ihn ist gewachsen. Beide Seiten, Klub und Spieler, registrieren gegenseitig den steigenden Wert und die gestiegene Wertschätzung. Die Folge: Wo zuvor noch beidseitiges Abwarten herrschte, ist nun reges Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit. Im Sommer endet der Vertrag des vielseitig verwendbaren Offensivmannes, die Gespräche über eine Ausdehnung laufen mittlerweile an.

Vielseitigkeit, die Daschner so wertvoll macht

In Magdeburg könnte Daschner nun wieder einen kleinen Rollentausch vornehmen. Grund ist die Gelbsperre von Rechtsverteidiger Manolis Saliakas. Neben Jannes Wieckhoff ist auch Connor Metcalfe ein Kandidat für die Besetzung der defensiven rechten Außenbahn. Der Australier hatte zuletzt rechts vorn zwei Mal als Torschütze geglänzt, ist mit seiner Laufstärke aber auch prädestiniert für die Saliakas-Rolle. Dann könnte Maurides als Zielspieler ins Zentrum rücken und Daschner auf die äußere Stürmerposition - es ist genau diese Vielseitigkeit, die ihn so wertvoll macht. Und das möglichst auch über den Sommer hinaus.

Sebastian Wolff

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