Nord

Offene Stadionfrage: Phönix Lübeck beantragt Drittliga-Lizenz

"Der Verein probiert alles für den Aufstieg"

Das Ringen um die Stadionfrage: Phönix Lübeck beantragt Drittliga-Lizenz

1. FC Phönix Lübeck: Das Stadion "Flugplatz" hat keine Drittliga-Tauglichkeit.

1. FC Phönix Lübeck: Das Stadion "Flugplatz" hat keine Drittliga-Tauglichkeit. IMAGO/Lobeca

Rein sportlich gesehen musste der 1. FC Phönix Lübeck in den letzten Wochen und Monaten eine echte Durststrecke durchleben. Aufgrund der Witterungsbedingungen, den schlechten Platzverhältnissen, war gerade an Austragungen von Heimspielen nicht wirklich zu denken. Auf dem städtischen Buniamshof wüteten zudem auch noch ganze Krähenschwärme, der "Flugplatz" an der Travemünder Allee mutierte bei Regen eher zu einer kleinen Seenplatte, denn einem spielfähigen Untergrund.

Phönix im Jahr 2024

So ging der Lübecker Traditionsklub nach dem Pflichtspiel am 26. November 2023 in Oldenburg zwangsweise in einen Winterschlaf, wurde letztlich knapp drei Monate (!) ausgebremst. Aufgeatmet wurde in der Hansestadt erst wieder am 24. Februar 2024, als klar war, dass es nun wieder losgehen kann in der Regionalliga Nord. Als wäre zuvor nichts gewesen, fuhren die Phönixer drei Siege ein, erhöhten dadurch den Druck auf den SV Meppen und die Zweitvertretung von Hannover 96. Das letztgenannte Duo übrigens hat ebenso wie die "Adler" und der VfB Oldenburg die Lizenz-Unterlagen für Liga 3 beim Verband fristgerecht eingereicht.

Unterstützung von der Stadt?

An der Travemünder Allee war das Thema 3. Liga schon lange kein Tabu mehr, der Verein beschäftigte sich schon seit geraumer Zeit mit den Regularien, die es bei einem möglichen Aufstieg zu erfüllen gilt und machte nun Nägel mit Köpfen.

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Allen voran Frank Salomon, Geschäftsführer der GmbH, war gefordert, ließ nie einen Zweifel daran aufkommen, dass man alles versucht, um Voraussetzungen zu erfüllen, um den großen Schritt in den Profifußball auch gehen zu können. "Der Verein probiert alles, um einen Aufstieg zu ermöglichen. Die 3. Liga ist eine große Plattform, uns war wichtig, das jetzt zu dokumentieren, die besondere Leistung der Mannschaft mit der Meldung auch gebührend zu würdigen", bestätigt Salomon, der nun nach getaner Arbeit die Hansestadt Lübeck, Ansprechpartner vor allem beim Thema Stadion, mögliche und vor allem notwendige Umbauten auf dem "Buni", in der Pflicht sieht.

"Wir haben jetzt zunächst erst einmal gemeldet, alles was machbar ist auch abgegeben. Natürlich ist es ein offenes Geheimnis, dass wir die Stadionfrage nicht abschließend bewerten können. Von der Hansestadt wünschen wir uns schon, dass unsere sportliche Leistung gesehen und geschätzt wird. Die 3. Liga ist für Lübeck eine große Geschichte. Wer die Hansestadt als Sportstadt sieht, sollte uns unterstützen. Wir selbst können nicht mehr tun, als das, was wir als sportliche Leitung schon getan haben, eben einen Plan abzugeben, der von einem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater abgesegnet wurde."

Ringen ums Thema Stadion

Das Thema Stadion, egal ob Neubau, alter Standort an der Travemünder Allee (Flugplatz), oder auch das in Anspruch nehmen des städtischen Platzes (Buniamshof) begleitet die Adlerträger übrigens nicht erst seit einigen Monaten, sondern schon jahrelang. Es scheint so langsam eine "Never-Ending-Story" zu werden, bekommt man jetzt nicht doch noch die Kurve.

"Ich möchte da eigentlich gar nicht so ins Detail gehen, damit meine Aussage nicht falsch gedeutet wird. Jeder kennt das Thema, auch um die 'Ruine Flugplatz'. Wir benötigen da Unterstützung von allen Seiten, von der Stadt und auch von der Politik", so Salomon.

Fühler Richtung VfB

Parallel hat Phönix aber nach kicker-Informationen auch seine Fühler Richtung Stadtnachbar VfB Lübeck ausgestreckt, der über ein drittligataugliches Stadion (Lohmühle) verfügt und Gespräche geführt. Ob es letztlich dann aber auch zu einem "Deal" mit dem aktuellen Drittligisten diesbezüglich kommt, bleibt abzuwarten, zumal auch der Greifswalder SC, möglicher Aufstiegsaspirant aus der Regionalliga Nordost, Kontakt zu den Verantwortlichen von der Lohmühle aufgenommen hat.

Salomon bringt auch noch eine andere Möglichkeit ins Spiel, ohne dabei konkret zu werden: "Wir müssten am Ende vielleicht sogar Lübeck verlassen, uns wo anders umschauen, was aber eigentlich keiner will. Wir sind auch nicht naiv, wissen wie schwer so ein Schritt werden würde. Doch wenn nichts anderes übrigbleibt, werden wir diesen wohl gehen müssen."

Stephan Russau

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