Bundesliga

FC Bayern: Das Mané-Comeback und der Bank-Faktor

Bayerns Senegalese: "Ich habe den Fußball vermisst"

Das Mané-Comeback und der Bank-Faktor

Ist wieder eine Option: Sadio Mané (re.).

Ist wieder eine Option: Sadio Mané (re.). IMAGO/Philippe Ruiz

Neben dem Sieg und der zurückgewonnenen Tabellenführung war das 3:0 im Topspiel gegen Union Berlin noch ein weiterer Glücksmoment für den FC Bayern. Sadio Mané, der sich im November, im vorletzten Ligaspiel vor der WM- und Winterpause gegen Werder Bremen (6:1), am Knie verletzte, operiert werden musste und seither ausgefallen war, gab nach knapp vier Monaten sein Comeback. In der 65. Minute wurde der Senegalese für Kingsley Coman, den neben Thomas Müller besten Mann auf dem Platz, eingewechselt.

"Ich habe den Fußball vermisst", sagt der 31-Jährige grinsend: "Es war eine lange Zeit." Vor allem aber auch eine Phase, in der er zuerst die Weltmeisterschaft in Katar verpasste, nur zuschauen konnte, und jetzt im Jahr 2023 bei den Aufs und Abs seiner Bayern nicht mithelfen konnte. Doch jetzt ist er zurück. Und mit ihm eine weitere Option in der Münchner Offensive.

Die Bank der Bayern liest sich grandios

Ein Blick auf die Bayern-Bank, zumindest bei der Partie gegen Union Berlin, zeigt die Kadertiefe. Insbesondere, wenn alle fit sind. So gehörten zu den Reservisten am Sonntag neben Mané unter anderem: Leroy Sané, Serge Gnabry, Joao Cancelo, Mathys Tel und Ryan Gravenberch. Diese Breite im Kader, so die Hoffnung bei Sportvorstand Hasan Salihamidzic, könnte zum Trumpf werden. "Jeder Spieler, den wir haben, kann wichtig werden", sagt der für den Kader Verantwortliche: "Der gesunde Konkurrenzkampf ist immer wichtig. Wenn man sieht, was wir für eine Bank haben. Das ist gut. Im Training kann man sich Selbstvertrauen und seinen Platz holen."

Cancelo könnte zum nächsten Härtefall werden - da ist Nagelsmann als Moderator gefordert

Allerdings muss diese Dichte an namhaften Profis auch von Chefcoach Julian Nagelsmann moderiert werden können. Wie bei Thomas Müller beispielsweise, der gegen Paris St. Germain (1:0) im Hinspiel nur auf der Bank saß und vergangene Woche in der 16. Minute aus taktischen Gründen ausgewechselt wurde. Oder bei Joao Cancelo, der Manchester City auch deshalb im Winter gen München verließ, weil er unter Pep Guardiola zu wenig Spielzeit erhielt. Könnte spannend werden, wie der Portugiese, der Wunschspieler von Trainer Nagelsmann, die Entscheidungen bezüglich seiner Person aus den vergangenen drei Wochen auffasst. Bei PSG musste er zur Halbzeit runter, in Mönchengladbach saß er anfangs genau wie gegen Union nur auf der Bank.

So toll sich der Kader auf dem Papier auch lesen mag, und so wichtig die qualitative Tiefe in dieser Saisonphase auch ist - sie birgt auch, bei all den Luxusproblemen, einige Risiken. Die vergangenen Wochen haben ja gezeigt, dass hausgemachte Probleme vielleicht am schwierigsten zu lösen sind.

Georg Holzner