Bundesliga

Zu wenig Widerstand: Die Borussia und ihre größte Baustelle

Sportdirektor Virkus findet deutliche Worte

"Das geht mir gegen den Strich": Die Borussia und ihre größte Baustelle

Nicht widerstandsfähig genug: Bei der Borussia gehen die Köpfe zu schnell nach unten.

Nicht widerstandsfähig genug: Bei der Borussia gehen die Köpfe zu schnell nach unten. IMAGO/Sven Simon

In dieser Hinsicht waren die 90 Minuten von Mainz ein Sinnbild. Am vergangenen Freitag ließ Borussia Mönchengladbach in Sachen Einsatz nichts vermissen, bis Schiedsrichter Robert Hartmann die beiden Teams in die Kabine schickte - als kurz nach Wiederbeginn aber das 0:2 fiel, ging es dahin. Gladbach bäumte sich nicht mehr auf und verlor schließlich 0:4. Eine Abreibung, die offenlegte, was das größte Problem dieser Mannschaft ist: Gladbach mangelt es an Wehrhaftigkeit. 

Wenn es läuft, kann sich die Borussia in einen regelrechten Rausch spielen, wie das 3:2 gegen den FC Bayern dokumentierte. Wenn es aber nicht läuft, ist sie nicht widerstandsfähig genug, um den Erfolg zu erzwingen. 

"Da musst du Haltung zeigen", sagt Daniel Farke und gesteht: "Das ist etwas, das uns abgeht." Auch Gladbachs Trainer hat registriert, dass seine Mannschaft zu schnell nachgibt, wenn sie Gegenwind spürt. "Wenn Spiele in unsere Richtung laufen, sind wir in der Lage, eine ganz, ganz hohe Laufbereitschaft zu zeigen, aggressiv zu spielen, Zweikämpfe zu gewinnen und eine hohe Intensität abzuliefern", sagt Farke. Im Umkehrschluss heißt das allerdings: Wenn Spiele gegen die Borussia laufen, ist das nicht mehr der Fall. Ein Manko, das den Verantwortlichen gehörig missfällt.   

Vor dem Hintergrund von jeweils vier Gegentoren in Mainz und Berlin (1:4) sagt auch Sportdirektor Roland Virkus: "Das ärgert mich, das muss ich ganz klar sagen. Und warum ärgert mich das? Weil wir es besser können. Die Mannschaft ist in der Pflicht, als Kollektiv besser zu arbeiten." Dass das zuletzt nicht gelungen ist, "das geht mir gegen den Strich", schimpft Virkus.

Eigentlich gibt der Kader mehr her

Ausreißern wie dem Sieg gegen die Bayern stehen Aussetzer wie die Partie in Mainz gegenüber. In Summe ergibt sich daraus ein Mittelfeldplatz - dabei ist der Kader eigentlich schlagkräftig genug, um nach Höherem zu streben. 

Farke aber findet: In dieser Saison geht es zunächst einmal darum, den Abwärtstrend aufzuhalten. 2020 wurde die Borussia Vierter, 2021 war sie nur noch Achter, die Vorsaison beschloss sie auf Rang zehn. So kommt Gladbachs Coach zu dem Schluss: "Unterm Strich stehen wir da, wo wir aktuell hingehören - nämlich im Mittelfeld." 

lei

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