2. Bundesliga

2. Bundesliga: Hansa Rostock vor "Wochen der Wahrheit"

Rostock präsentiert sich schläfrig und ohne Durchschlagskraft

"… dann hast du in der Liga nichts zu suchen": Hansa vor Wochen der Wahrheit

Wird den Kopf im Abstiegskampf definitiv nicht in den Sand stecken: Hansa-Keeper Markus Kolke.

Wird den Kopf im Abstiegskampf definitiv nicht in den Sand stecken: Hansa-Keeper Markus Kolke. IMAGO/Eibner

Sorgenfalten? Davon wollte Robert Marien, Vorstandsvorsitzender bei Hansa Rostock, am Sonntag am Sky-Mikrofon nichts wissen. Trotz nur eines Dreiers aus den vergangenen zehn Ligaspielen und des vorletzten Tabellenplatzes - und trotz eines Spiels in Düsseldorf, "das du definitiv nicht verlieren musst - aber kannst du natürlich, wenn du deine Chancen nicht machst und den Gegner zu Toren einlädst".

Diese beiden Aspekte standen bei allen beteiligten Rostockern nach dem 0:2 bei der Fortuna bei der Analyse im Vordergrund. Der Düsseldorfer Doppelschlag in der 16. und 18. Minute brachte die Hausherren auf die Siegerstraße, Keeper Markus Kolke sah sein Team "zehn Minuten komplett im Tiefschlaf". Trainer Mersad Selimbegovic kritisierte: "Wir haben zweimal gepennt."

Aus einer "halben Chance" habe die Kogge den ersten Gegentreffer kassiert, "und das zweite Tor schenken wir ihnen auch". Kurz darauf verhinderte Kolke noch den dritten Gegentreffer innerhalb kürzester Zeit. Selimbegovic sah dennoch auch gute Phasen seiner Elf, die "gute Möglichkeiten" gehabt habe, um zurückzukommen - "nur leider haben wir den Anschlusstreffer versäumt".

Hansa Rostock: Die nächsten Gegner

Hansa stellt die zweitschlechteste Offensive der Liga

Und da wären wir bei dem zweiten Aspekt der Analyse - einer, der die Kogge schon lange verfolgt: fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Nur 22 Treffer in 23 Saisonspielen sind der zweitschlechteste Wert im Unterhaus. "Hätten wir eine unserer Chancen genutzt, wäre hier viel möglich gewesen", ärgerte sich Mittelfeldspieler Dennis Dressel. Aber: "Wenn man da unten steht, gehen die Dinger manchmal einfach nicht rein."

Auch Selimbegovic sah die fehlende Durchschlagskraft, merkte aber auch an: "Der Gegner steht dann ein bisschen tiefer, macht es uns schwer. In der zweiten Halbzeit hat uns Fortuna Räume weggenommen, die wir gebraucht hätten." Die schläfrige Phase in der ersten Hälfte habe das Spiel "komplett in die Hände von Fortuna gegeben", Düsseldorf habe es letztlich "clever und routiniert" zu Ende gespielt.

In dieser Liga ist jede Kleinigkeit ein möglicher Strafzettel.

Hansas Trainer Mersad Selimbegovic

Letztlich musste der 41-Jährige erkennen: "In dieser Liga ist jede Kleinigkeit ein möglicher Strafzettel, das haben wir heute gnadenlos gespürt." Als Lehre aus der Partie gelte es künftig, "90 Minuten plus und nicht nur phasenweise gut zu sein". Das wird in den kommenden Wochen umso wichtiger, da es gegen direkte Konkurrenten im Tabellenkeller geht.

"Jetzt stehen die Wochen der Wahrheit an", meinte Marien mit Blick auf die Partien zu Hause gegen den Drittletzten aus Kaiserslautern (Samstag, 13 Uhr) und auswärts beim Viertletzten aus Braunschweig (8. März, 18.30 Uhr, beide LIVE! bei kicker). "Diese Spiele musst du ziehen", forderte der Vorstandsvorsitzende der Kogge. "Wenn du sie verlierst, hast du in der Liga aus meiner Sicht nichts zu suchen - wir wollen das Gegenteil beweisen."

pja

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