2. Bundesliga

Der VfL Osnabrück darf sich vor vollem Haus verabschieden

Nutzungsuntersagung gänzlich aufgehoben

Dach der Ostkurve abgetragen: Osnabrück darf sich vor vollem Haus verabschieden

Alle vier Tribünen der Bremer Brücke sind für das Osnabrücker Heimspiel am Sonntag freigegeben.

Alle vier Tribünen der Bremer Brücke sind für das Osnabrücker Heimspiel am Sonntag freigegeben. IMAGO/osnapix

Aufgrund des beschädigten Stadiondaches durfte der VfL Osnabrück sein vor zwei Wochen anberaumtes Heimspiel gegen den FC Schalke 04 nicht an der Bremer Brücke ausrichten. Die Partie wurde in das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli verlegt, wo der Abstieg der Lila-Weißen durch ein 0:4 besiegelt wurde - vor leeren Rängen.

Immerhin sein vorerst letztes Heimspiel in der 2. Bundesliga darf der VfL nun vor den Augen der Fans austragen und - das steht seit Donnerstag fest - auch vor ausverkauftem Haus. War die Zulassung von der Stadt Osnabrück zunächst nur für drei von vier Tribünen ausgesprochen worden, wurde die Nutzungsuntersagung nun auch für die Ostkurve aufgehoben.

"Ich bin unendlich froh und erleichtert, dass wir am Sonntag das letzte Spiel der Saison mit allen Tribünen, allen Fans und in der gewohnten Atmosphäre bestreiten können", freut sich Dr. Michael Welling, kaufmännischer Geschäftsführer des VfL. "Nach dem unwürdigen Spiel gegen den FC Schalke 04 vor leeren Rängen im Millerntor-Stadion und einem damit verbundenen Abstieg, der durch die Rahmenbedingungen an Skurrilität nicht zu überbieten war, können wir am Sonntag gemeinsam den letzten Brückentag begehen. Unabhängig vom Saisonverlauf und vom Spielausgang am Sonntag ist das neben aller wirtschaftlichen Betrachtung vor allem auf emotionaler Ebene für ganz viele Menschen sehr wichtig."

Sicherungsmaßnahmen "unter größter Anstrengung" erfolgt

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Mängel vor gut drei Wochen hatte der VfL laut eigenen Angaben damit begonnen, Sicherungsmaßnahmen der schadhaften Stellen des Stadiondaches vorzunehmen. Einerseits sei es dabei um die Stützung des Daches, um die Einsturzgefahr abzuwenden, andererseits um das Abtragen des Daches, um die Nutzung der Tribüne mit Zuschauern zu realisieren, gegangen. "Die Stützungsmaßnahmen hatten zum Ziel, kurzfristig den Spielbetrieb zu sichern, das Abtragen des Daches war darauf ausgelegt, auch Fans auf der Ostkurve zuzulassen. Unter größter Anstrengung haben die zuständigen Mitarbeitenden beim VfL, die beteiligten Unternehmen und sowie Gutachter alle Vorgaben so umsetzen können, dass die Stadt die Freigabe für das Stadion erteilen konnte", schreiben die Osnabrücker in einer Vereinsmitteilung.

"Wir sind sehr stolz auf das gesamte Team der Geschäftsstelle inklusive Geschäftsführung, dass diese Herkulesaufgabe unter Berücksichtigung von Umfang und zur Verfügung stehenden Zeitrahmen gelungen ist", dankt VfL-Präsident Holger Elixmann. "Gleichzeitig gilt unser Dank auch allen beteiligten Dienstleistern und natürlich auch Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und den involvierten Fachbereichen für die inhaltliche Unterstützung und schnelle Prüfung. Dass der Brückentag am Sonntag an unserer Brücke mit allen Fans stattfinden kann, ist ein sehr starkes Signal und das Ergebnis einer herausragenden Teamleistung."

Abschied erhobenen Hauptes

Oberbürgermeisterin Pötter ergänzt: "Gemessen an der sportlichen Situation ist es zwar leider kein wirkliches Happy End für den VfL, aber ich bin sehr froh, dass der vorläufige Abschied aus der 2. Liga am Sonntag zumindest mit erhobenem Haupt erfolgen kann. Die vergangenen drei Wochen waren für alle Beteiligten nicht einfach. Ich danke dem VfL für die jederzeit offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und den Fans danke ich dafür, dass sie bei aller verständlichen Enttäuschung ganz überwiegend akzeptiert haben, dass wir keine andere Wahl hatten."

Das Heimspiel gegen Hertha BSC steigt am Sonntag, 15.30 Uhr (LIVE! bei kicker).

kmx