Bundesliga

Da Costa: Führungsrolle und harte Konkurrenz

Rückkehrer schwärmt von der Mainzer DNA

Da Costa: Führungsrolle und harte Konkurrenz

Wieder für Mainz am Ball: Danny da Costa.

Wieder für Mainz am Ball: Danny da Costa. IMAGO/Jan Huebner

Geändert habe sich seit seinem Abschied im Sommer 2021 manches, erklärt Danny da Costa. Spielerisch und taktisch habe das Team unter Trainer Bo Svensson weitere Facetten dazugewonnen, innerhalb des Kaders trifft der Rückkehrer zudem auf verschiedene neue Gesichter. Was gleich geblieben ist, registrierte da Costa jedoch direkt in der ersten Trainingseinheit am Dienstagabend: "Beim Sieben gegen Sieben hieß es: es muss nicht gleich das höchste Tempo sein bei der ersten Einheit. Doch das hat fünf Sekunden gehalten, danach wurde das Tempo erhöht. Diese Intensität liegt hier einfach in der DNA, das ist das Schöne."

"Frankfurt bestand auf meiner Rückkehr. Ich bin keiner, der sich wegstreikt."

Danny da Costa

"In jedem Spiel zu zeigen, dass wir Mainz 05 sind und was wir verkörpern" - dieses Credo Svenssons begeisterte da Costa bereits während seiner Leihe in der Rückrunde 2020/21, die vom kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt gekrönt war. "Diese Spielweise kommt mir entgegen", urteilt der knapp 29-Jährige, "ich habe mich in der kurzen Zeit damals sehr, sehr wohlgefühlt hier." Die Rheinhessen waren schon damals an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert, die auch er sich habe "sehr gut vorstellen können", wie da Costa versichert. Aber: "Frankfurt als mein Arbeitgeber hat darauf bestanden, dass ich zurückkomme. Ich bin keiner, der sich dann wegstreikt. Ich bin dem gefolgt und habe versucht, das Beste daraus zu machen."

Umzug nach Mainz als Zeichen der Identifikation

Über die Gründe, warum sich die Erwartungen beidseitig nicht erfüllten, mag da Costa nicht groß räsonieren: "Es gab relativ viele Faktoren." Selbstkritisch räumt er allerdings ein: "Ich habe meine Leistungsgrenze nicht immer erreicht." Dies soll in Mainz nun wieder deutlich häufiger gelingen. Bei den 05ern hat er bis 2025 unterschrieben und wird trotz der kurzen Distanz auch mit seiner Familie aus Frankfurt in die rheinland-pfälzische Hauptstadt umziehen - als Zeichen der Identifikation mit der neuen Aufgabe und Heimat.

"Ich bin kein Lautsprecher, der Brandreden hält."

Danny da Costa

In da Costa, betont Svensson, bekomme Mainz 05 "automatisch einen weiteren Führungsspieler. Ich habe immer gesagt, man braucht viele unterschiedliche Typen, die diese Führungsrolle übernehmen auf ihrer eigene Art und Weise." Darauf angesprochen, lacht da Costa: "Ich bin ein netter Kerl." Um sich dann ernsthaft so zu charakterisieren: "Über die Jahre habe ich meine Erfahrungen gesammelt, da nehme ich schon gerne mal jüngere Spieler zur Seite und gebe Hilfestellung. Ich bin meinungsstark und kann meine Meinung auch vertreten. Aber ich bin kein Lautsprecher, der in der Kabine Brandreden hält."

"Konkurrenzkampf? Wir haben ein Ziel als Team"

Unabhängig davon bleibt die Frage, welche sportliche Rolle der Rückkehrer konkret einnehmen kann. Für die rechte Außenbahn holte Mainz im Sommer 2021 schließlich den Schweizer Nationalspieler Silvan Widmer, der eine sehr respektable Premierensaison hinter sich hat. "Das habe ich natürlich auch registriert", sagt da Costa, der "über einen Konkurrenzkampf ungern sprechen will. Wir haben als Team ein gemeinsames Ziel und werden sehen, in welcher Konstellation wir spielen." Einerseits sei es natürlich ein Duell um die rechte Außenbahn, so Svensson, andererseits "gibt es aber auch ein paar Ideen, wie beide gemeinsam auf dem Platz stehen könnten". Er selbst, sagt da Costa, traue sich etwa auch die rechte Innenverteidigerposition in der Dreierkette zu. Wie beim 1:0-Testspielsieg mit der Frankfurter Eintracht vergangenen Winter ausgerechnet in Mainz nachgewiesen: "Das habe ich gar nicht so schlecht gemacht." Und Svensson hat‘s gesehen.

Thiemo Müller

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