Bundesliga

Cvancara glücklich, aber "noch nicht bei 100 Prozent"

Gladbachs Stürmer auf dem Weg zu alter Stärke

Cvancara glücklich, aber "noch nicht bei 100 Prozent"

Traf am Freitag: Tomas Cvancara.

Traf am Freitag: Tomas Cvancara. IMAGO/pepphoto

Es war eine Kombination, wie man sie schon in der Sommervorbereitung einige Male bewundern konnte. Erst das feine Zusammenspiel zwischen Franck Honorat und Alassane Plea, dann der scharfe Ball von der rechten Seite - und in der Mitte Tomas Cvancara als treffsicherer Abnehmer. "Ich habe Francks wunderbare Bewegung hinter die Abwehrkette gesehen und in der Mitte auf das Zuspiel gelauert. Der Pass kam perfekt, dann war es einfach für mich, ihn zu verwerten", schilderte Cvancara die Szene zum 1:0.

An Cvancaras anschließendem Jubel ließ sich ablesen, wie viel Befreiung in dem Treffer steckte. Stark hatte der 10,5 Millionen Euro teure Zugang von Sparta Prag seinen Dienst in Gladbach begonnen, drei Treffer und einen Assist an den ersten vier Spieltagen auf seinem persönlichen Konto gesammelt, bevor er aus dem Tritt geriet. Zwei, drei kleinere Verletzungen und krankheitsbedingte Trainingspausen warfen den 23-Jährigen zurück. Seinen Platz auf der Neun hatte er an den formstarken Jordan verloren und musste sich hinten anstellen, außerdem blieb er bei seinen Jokereinsätzen blass und wirkungslos. Jordans Ausfall (Adduktorenverletzung) eröffnete gegen Wolfsburg wieder eine Chance von Beginn an.

"Ich hatte zuletzt ein paar Auftritte, die nicht gut genug waren. Jetzt habe ich die Chance bekommen, wieder von Beginn an zu spielen und bin sehr glücklich über die Performance des Teams und auch die Leistung von mir - das Tor war sehr wichtig für mich persönlich. Ich hoffe, dass ich in den kommenden Wochen an diese Leistung anschließen und beweisen kann, dass ich auf den Platz gehöre", sagte Cvancara nach dem 4:0-Erfolg. Er selbst sieht sich noch nicht wieder zurück auf dem Top-Level. "Ich fühle mich nach den Verletzungen immer noch nicht bei 100 Prozent. Der Rhythmus fehlt. Da kann ein Tor eine gewisse Medizin sein", so die Hoffnung des Tschechen.

Seoane lobt seinen Stürmer

Lob für seine Leistung erhielt Cvancara von Gerardo Seoane. "Tomas war mit seiner Schnelligkeit eine Gefahr. Er hat gute Laufwege gezeigt. Immer noch hat er Schwierigkeiten, sich gegen robuste Verteidiger zu behaupten, aber das ist nicht seine Kernkompetenz. Darum war es gut, wenn er die Räume für sich gesucht hat", analysierte der VfL-Coach.

Mit Cvancaras Tor-Comeback ist der Zweikampf auf der Neunerposition wieder voll eröffnet. Nach der Länderspielunterbrechung, wenn für die Fohlenelf das Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund auf dem Programm steht, könnte Jordan schon wieder einsatzbereit sein. Seit Wolfsburg ist er es, der sich den Platz in der Startelf zurückerobern muss.

Jan Lustig

Bilder zur Partie VfL Borussia Mönchengladbach gegen VfL Wolfsburg