Der Fahrplan war von vornherein klar festgelegt. Erst sollte Claus Costa die Modifizierungen am Kader vornehmen, dann würde es um die Anpassung seines eigenen Vertrages gehen. Dass der Chefscout die seit Michael Mutzels Aus vakante Position des Sportdirektors einnehmen wird, steht bereits seit Dezember fest - aber zuvor galt es noch, einige Baustellen zu schließen.
Und das ist ganz im Sinne des Trainers geschehen. In der Startelf gegen Eintracht Braunschweig (4:2) hatte Tim Walter am Sonntag zwar noch keinen Neuling, Noah Katterbach und Andras Nemeth spät und Javi Montero gar nicht gebracht, dennoch sagt er: "Unser Kader ist gut bestückt. Wir können auch von der Bank aus immer reagieren." Und das soll zum großen Plus im Aufstiegskampf werden. "Genau diese Situation", verrät der 47-Jährige, "wollten wir haben, das war in der vergangenen Saison vielleicht noch nicht so der Fall."
Besonders glücklich ist Walter über eine Kaderbesetzung, die gar keine Neuerung bedeutet. Bis Mitte der Woche hatte, wie schon im Sommer, alles auf einen Abschied von Sonny Kittel hingedeutet. Der 30-Jährige, ein Lieblingsspieler des Trainers, war bereits in Saudi-Arabien und hatte den Medizincheck bestanden, weil der HSV aber keinen gleichwertigen Ersatz fand, muss der Techniker bleiben - zur Freude Walters: "Es ist die beste Lösung."
Überzeugt vom Linksverteidiger-Tausch
Von der besten Lösung ist er auch beim Linksverteidiger-Tausch überzeugt: Weil Ex-Kapitän Tim Leibold ein halbes Jahr vor Vertragsende unzufrieden mit seiner Reservistenrolle war, durfte der 29-Jährige Gutverdiener vorzeitig zu Kansas City in die MLS, mit Katterbach kam ein 21-jähriger Herausforderer für den gesetzten Miro Muheim.
Ein großer Trainer-Wunsch wurde auch mit Nemeth erfüllt. In dem 20-jährigen Ungarn (für 750.000 Euro von KRC Genk verpflichtet), der schon im Sommer auf der HSV-Liste gestanden hatte, zu diesem Zeitpunkt aber nicht zu bekommen war, hat Walter nun endlich einen Backup für Mittelstürmer Robert Glatzel.
