2. Bundesliga

Cohen: "Ingolstadt ist für mich Familie"

FCI vor dem ersten Abstiegsgipfel gegen Sandhausen

Cohen: "Ingolstadt ist für mich Familie"

Stets ein Vorbild in Sachen Einsatz: FCI-Kapitän Almog Cohen.

Stets ein Vorbild in Sachen Einsatz: FCI-Kapitän Almog Cohen. imago

Die Statistik spricht klar gegen den Gastgeber. Der FC Ingolstadt konnte die letzten vier Zweitliga-Partien gegen die Kurpfälzer nicht siegreich gestalten. Zuhause sieht es sogar noch düsterer aus, im Sportpark haben die Oberbayern noch nie gegen den aktuell vier Zähler besseren und auf dem Relegationsplatz liegenden SV Sandhausen gewonnen. Doch den Spielführer der Schanzer, Almog Cohen, lassen diese Zahlen kalt. Er hat seine eigene Sicht zu dieser erschreckenden Bilanz: "Eine Statistik ist auch dafür da, sie zu brechen. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt dafür."

Cohen denkt positiv: "Es kann nur gutgehen"

Auf das aktuelle Tabellenbild und den steigenden Druck in den letzten acht Spielen angesprochen, meint der Ingolstädter Kapitän: "Klar, Druck ist da. Andererseits als Tabellenletzter haben wir nichts mehr zu verlieren. Wir können nicht noch weiter abrutschen." Trotz der jüngsten Rückschläge und bitteren Spielverläufe hat Ingolstadt weiterhin die Hoffnung den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Das positive Denken, den Glauben an die Wende und seinen Optimismus lebt der Leader Cohen auch weiterhin leidenschaftlich vor: "Es kann nur gutgehen."

Spielersteckbrief Cohen
Cohen

Cohen Almog

Für den scheidenden Geschäftsführer Sport und Kommunikation Harald Gärtner hat der israelische Nationalspieler nur Lob und Bewunderung übrig. "Ich habe gemerkt, hier ist meine Familie. Es ist auch kein Zufall, dass ich 2-3 Wochen nach dem Abstieg aus der Bundesliga als Erster meinen Vertrag verlängert habe. Ich musste nicht groß überlegen", so Cohen. Die Worte Gärtners haben in dieser Zeit sein Herz berührt. Aus diesem Grund fügte der defensive Mittelfeldspieler noch an: "Obwohl ich auch andere Angebote aus der Bundesliga hatte. Aber ich konnte die Worte und Ansprache von Harald nicht vergessen." Dieses beeindruckende Vier-Augen-Gespräch veranlasste den israelischen Nationalspieler zu sagen: "Okay, ich bleibe hier im Verein, egal was kommt."

Es gibt Sachen im Leben, wo Geld nicht das Wichtigste ist.

Almog Cohen

Zwei Jahre nach dieser Grundsatzentscheidung steht Cohen auch heute noch dazu: "Es gibt Sachen im Leben, wo Geld nicht das Wichtigste ist. Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung so getroffen habe." Seine Verbundenheit sowohl zum Verein, zur Region und den Anhängern ist sehr ausgeprägt. Es klingt schon beinahe wie eine Liebeserklärung, wenn der Führungsspieler dies verdeutlicht: "Ingolstadt, ist für mich Familie. Auch in den schwierigen letzten paar Wochen hat mich diese Familie jede Sekunde unterstützt. Ganz besonders als meine Mutter gestorben ist und nach diesem Tweet."

Das seine Ausführungen nicht nur Lippenbekenntnisse sind, unterstreicht der 30-Jährige als er auf seine persönliche Zukunft angesprochen wird. "Es kann sein, dass ich auch in der 3. Liga bleibe. Wenn ich nach dem Bundesligaabstieg bleibe, kann es auch sein dass ich bei einem Zweitligaabstieg bleibe. Ich sage auf jeden Fall nicht nein", erklärt Cohen. Das derzeitige Arbeitspapier des Kapitäns gilt nur für die 2. Liga. Anders als beim Bundesligaabstieg, ist keine Klausel darin verankert, die einen Vereinswechsel zulässt.

Bernd König