Für Sven Mislintat kam die Nominierung für den vorläufigen EM-Kader vor Kurzem nicht ganz überraschend. "Darko war immer auf dem Sprung zwischen der U 21 und der A-Nationalmannschaft", so der VfB-Sportdirektor. Mittlerweile hat es Churlinov unter die endgültigen 26 Auswahlspieler seiner Heimat geschafft. Logisch für Mislintat, der den Flügelspieler sehr wertschätzt: Er sei "ein Topspieler, ein Topjunge" und die EM-Teilnahme "eine tolle Auszeichnung für ihn".
Es ist nicht gesagt, dass der 20-Jährige für Nordmazedonien die Kohlen aus dem Feuer holt, wenn es brenzlig wird. Dass er der Mannschaft vom Balkan allerdings weiterhelfen kann, wenn Wille und Leidenschaft gefragt sind, wird ihm in Stuttgart allemal zugetraut. "Darko ist ein Spieler, der immer Gas gibt", meint Pellegrino Matarazzo. "Seine Mentalität zeichnet ihn aus. Er ist immer bereit, jeden Meter zu gehen, er läuft mit am meisten, ist immer wach. Und wenn er einmal ein Tief haben sollte, dann kommt er da wieder raus, weil er ein Kämpfer ist."
Matarazzo traut Churlinov den nächsten Schritt zu: "Bringt eine enorme Mentalität mit"
Trotzdem reichte es in Stuttgart bisher nur zu einer Nebenrolle. Die Konkurrenz erwies sich meist als einen Tick besser. Gerade in Borna Sosa, der sich mit starken Leistungen die linke Seite, die auch Churlinov favorisiert, nicht mehr abnehmen ließ. Und im Endspurt, als der Kroate wegen Kniebeschwerden passen musste, musste auch sein Konkurrent zurückstecken. "Er hatte Pech mit seinem Nasenbeinbruch", so der VfB-Cheftrainer, der dem Jungprofi mit den flinken Beinen den nächsten Schritt zutraut. "Darko bringt eine enorme Mentalität mit. Das wird seine Entwicklung vorantreiben. Wenn er so weitermacht und so Gas gibt, dann wird er die Schritte machen." Erst recht, wenn ihm dies auf der großen Bühne Europameisterschaft gelingen sollte.
