Bundesliga

Christoph Freund wird neuer Sportdirektor beim FC Bayern

Österreicher von Red Bull Salzburg startet am 1. September

Christoph Freund wird neuer Sportdirektor beim FC Bayern

Neuer Sportdirektor der Bayern ab 1. September: Christoph Freund.

Neuer Sportdirektor der Bayern ab 1. September: Christoph Freund. IMAGO/GEPA pictures

Christoph Freund agiert seit 2015 als Sportdirektor bei Red Bull Salzburg - am 1. September tritt der 46-jährige Österreicher den Job beim FC Bayern an, also nach dem Abschluss des Transferfensters in diesem Sommer.

Zuerst berichteten die "Bild" und "Sky" über die Personalentscheidung des FC Bayern, nach kicker-Recherchen treffen die Meldungen zu.

Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß kümmert sich aktuell zusammen mit seinem früheren Vorstandskollegen Karl-Heinz Rummenigge und dem neuen CEO Jan-Christian Dreesen nach einer sportlich verkorksten Saison um den Neuaufbau beim Rekordmeister.

Freund kommt viel früher, als Hoeneß vermutete

Dazu gehörte auch die Trennung von Oliver Kahn als vormaliger CEO und Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der seit 2017 bei den Münchnern in führenden Positionen engagiert war. Dass die Trennung direkt nach der in Köln eingefahrenen Meisterschaft vonstatten ging, warf kein besonders helles Licht auf die Münchner Führung und wurde auch im Mannschaftskreis kritisch gesehen.

Klar war allerdings, dass die Münchner Entscheider nach der schnellen Inthronisierung von Dreesen in aller Ruhe nach einem Nachfolger für Salihamidzic fahnden wollten. Notfalls lasse man sich bis Weihnachten Zeit, hatte Hoeneß Ende Mai prognostiziert. Fündig wurden die Münchner nun deutlich früher.

Salzburgs Fußballspiel "radikal verändern"

Freund stammt aus dem RB-Kosmos, den der Zweitliga-Profi in Österreich (40 Partien für die WSG Wattens) im Jahr 2006 als Teammanager von Red Bull Salzburg betrat. Sechs Jahre später wurde er mit dem Titel des Sportkoordinators versehen, ehe er zur Saison 2015/16 die Nachfolge von Sportdirektor Ralf Rangnick bei den Salzburgern antrat, als dieser seine Doppelfunktion als Sportdirektor von Salzburg und Leipzig beendete und stattdessen Cheftrainer bei den Sachsen wurde.

Ralf Rangnick (li.) und Christoph Freund

Übergabe im Juni 2015: Ralf Rangnick (li.) und Christoph Freund. imago/GEPA pictures

Das Jahr 2012 beschrieb Freund im Gespräch mit dem kicker als Wendejahr beim österreichischen Abonnement-Meister. Hatten die Mozartstädter bis dato routinierte Spieler wie Alexander Zickler oder Niko Kovac, die in der letzten Phase ihrer Karrieren standen, verpflichtet, sollten nun nur noch junge und hochtalentierte Spieler nach Salzburg kommen. Das Ziel: "Die Art, wie wir Fußball spielen, radikal verändern", so Freund, ohne dabei den Erfolg aus dem Blick zu verlieren.

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Mané, Haaland, Laimer und und und ...

Freund arbeitete mit Rangnick "intensiv und vertrauensvoll" drei Jahre zusammen, ehe er in dessen große Fußstapfen trat. Und das mit überragenden Erfolgen, nicht nur sportlich, sondern auch in Sachen Personalpolitik. Mit Freund in führender Position entdeckten die Salzburger Talente wie Dayot Upamecano als 16-Jährigen beim FC Valenciennes - und schnappten ihn unter anderem dem FC Bayern und ManCity weg.

Sadio Mané entwickelte sich in Salzburg zum Weltklassespieler, Dominik Szoboszlai (als 17-Jähriger von Fehervar), Karim Adeyemi (mit 16 von Unterhaching) oder Erling Haaland, den Freund aus Molde zu Red Bull lotste, wurden in Salzburg für die Topvereine der Bundesliga interessant und heiß umworben.

Doch nicht nur das Scouting entwickelte Freund mit Rangnick neu, auch die eigene Akademie brachte viele Talente hervor, die später den Weg in die Topligen fanden. Besonders "stolz" sei er auf eben jene eigenen Talente wie Xaver Schlager, Konrad Laimer, Stefan Ilsanker, Martin Hinteregger, Hannes Wolf, Valentino Lazaro oder Stefan Lainer.

Bayerns Neuzugang Laimer wird Freund am 1. September wieder treffen. Bei Upamecano ist das sehr wahrscheinlich. Und bei Mané bleibt es spannend, auch wenn die Bayern ganz klar signalisiert haben, dass sie den Ex-Liverpooler gerne von der Pay-Roll streichen würden.

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