Bundesliga

Christian Keller: "Ich habe alle Aufgaben auf dem Schirm!"

Köln: Neuer Geschäftsführer stellt sich erstmals der Öffentlichkeit

Christian Keller: "Ich habe alle Aufgaben auf dem Schirm!"

Einiges zu tun - und das mit Leidenschaft: Christian Keller ist der neue Mann beim 1. FC Köln.

Einiges zu tun - und das mit Leidenschaft: Christian Keller ist der neue Mann beim 1. FC Köln. IMAGO/Herbert Bucco

Dabei stellte Christian Keller klar, dass die Pause nicht dazu gedient hatte, sich zu erholen: "Es war gar nicht so notwendig, die Akkus aufzuladen." Vielmehr sei dies eine Frage der Identifikation gewesen: "Ich kann mir nicht heute auf die Brust klopfen und sagen: Ich bin Jahn Regensburg. Und am nächsten Tag bin ich der 1. FC Köln. Andere können das, ich kann das nicht."

Die Lösung dieser Frage war der lange Urlaub, dem auch die Verantwortlichen der Kölner zustimmten. Vizepräsident Eckard Sauren erläuterte: "Natürlich haben wir da Gespräche geführt. Aber Christian Keller war sehr klar, sodass wir wussten, dass wir uns auf den 1. April einstellen können. Im Ergebnis war es für den 1. FC Köln ein Vorteil, mit Jörg Jakobs eine Lösung zu haben und gleichzeitig unseren Wunschkandidaten zu bekommen. Das haben wir, denke ich, ganz gut gelöst."

Sieht Keller exakt ebenfalls so: "Ich war positiv überrascht, dass das kein Ausschlusskriterium war. Ich war sehr angetan über die Gespräche, auch mit dem Gemeinsamen Ausschuss. Da habe ich einen guten Vergleich, weil ich nicht nur mit dem FC gesprochen habe."

Verlängerung mit Coach Baumgart?

Den Weg der "Geißböcke" beobachtete Keller aus der Distanz, dies mit wachsendem Wohlwollen. Die Vokabeln "Herzblut" und "mutiger Fußball" bestimmen seine Einschätzung von Steffen Baumgarts Team, der Trainer habe eine "neue Spielidee implementiert, die viele Spieler besser gemacht habe". Eng soll der Austausch mit Baumgart werden, betont Keller. "Wir haben schon ein paar Mal miteinander geredet, das werden wir jetzt jeden Tag machen."

Wann diese Gespräche eine Vertragsverlängerung Baumgarts zum Inhalt haben, verrät Keller nicht und sagt: "Ich habe alle Aufgaben auf dem Schirm und werde mich ihnen widmen."

Zu diesen Aufgaben gehört die Veränderung und - im günstigsten Falle - Verbesserung des Kaders. Der neue Mann weiß, dass der Etat für die Lizenzspieler um rund 20 Prozent runtergeschraubt werden muss, die Kaderplanung müsse man nun "mit hohem Tempo" vorantreiben. Den "Schattenkader" kenne er, man sei ja auch ohne ihn beileibe nicht untätig gewesen. Nicht nur an dieser Stelle lobte Keller die Arbeit von Jörg Jakobs, der als Interimslösung eine Menge bewegte und gemeinsam mit Steffen Baumgart, Thomas Kessler und Lukas Berg einen großen Anteil an der positiven Entwicklung des Teams besitzt. Keller ist mit dem Vorstand bestrebt, das Trio in der Administrative zu halten, Präsident Wolf betonte mit Blickrichtung auf Jakobs: "Wir versuchen, ihn operativ an der einen oder anderen Stelle einzubauen."

Leidenschaft? "Ich finde das total positiv"

Keller wirkt wie ein Teamplayer, vermittelte nicht den Eindruck, auf Unterstützung verzichten zu wollen. Seine Einschätzung über seinen neuen Arbeitgeber verrät möglicherweise, dass der Mann direkt begriffen hat, auf was er sich eingelassen hat: "Der FC ist ein ganz großer Klub mit einer immensen Strahlkraft. Wie Fußball hier gelebt wird, da gibt es nicht so viele Standorte in Deutschland. Das war ein wesentlicher Grund."

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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Die Leidenschaft, die sein neuer Arbeitgeber entfacht, ist etwas, auf das er sich besonders freut: "Ich finde das total positiv. Dahinter steckt Begeisterungsfähigkeit für den Klub. Auch wenn es in beide Richtungen gehen kann."

Frank Lußem

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