Bundesliga

Chiarodia: Lichtblick in düsterer Werder-Woche

Neuer Bundesliga-Rekordspieler ist "noch mal einen Schritt weiter"

Chiarodia: Lichtblick in düsterer Werder-Woche

Fabio Chiarodia ist Werders neuer Rekordspieler.

Fabio Chiarodia ist Werders neuer Rekordspieler. IMAGO/Jan Huebner

Seine beiden Einsätze unter der Woche bedeuteten jeweils neue Bestmarken in der Bremer Vereinsgeschichte. Am Mittwoch in Paderborn wurde Fabio Chiarodia zunächst zum jüngsten je eingesetzten Werder-Spieler im DFB-Pokal, am Samstag stellte er in Freiburg dann den gleichen Rekord in der Bundesliga auf. In der 88. Minute kam der in Oldenburg geborene Italiener auch da zu seinem Debüt, mit 17 Jahren, vier Monaten und 17 Tagen.

Fritz: "Wissen unsere Rolle einzuschätzen"

Die Doppel-Premiere des Verteidigers stellte zumindest einen Lichtblick dar in einer ansonsten von den Ergebnissen her eher düsteren Woche für den SV Werder Bremen. Innerhalb von acht Tagen setzte es drei Niederlagen: 0:2 gegen Mainz, 6:7 nach Elfmeterschießen in Paderborn, 0:2 in Freiburg. "Wir bewerten die Woche nicht über", sagt Clemens Fritz, "wenn du drei Spiele in kurzer Zeit absolvierst, wird schnell von einem Negativtrend gesprochen - aber wir wissen unsere Rolle gut einzuschätzen und dass es auch mal ein Stück weit turbulent zugehen kann."

Ein Lob von Werders Leiter Profifußball gab es indes für Chiarodia, der in der DFB-Pokal-Partie bereits in der 74. Minute eingewechselt wurde, nachdem sich Niklas Stark verletzt hatte - und inklusive Verlängerung zu einem längeren ersten Einsatz für die Profis kam. "Er hat sich nahtlos eingefügt in Paderborn und wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht, sowohl nach vorne im Aufbau - aber auch wie er sich im Zweikampfverhalten zur Wehr gesetzt hat", so Fritz.

Chiarodia soll geduldig bleiben

Ole Werner wollte nach Chiarodias Kurzeinsatz in Freiburg auch einen Startelfeinsatz des aktuellen italienischen U-19-Nationalspielers in dieser Saison zumindest nicht ausschließen, der Werder-Coach sagte: "Er ist ein sehr talentierter Junge, klar im Kopf und sicherlich noch mal einen Schritt weiter als noch vor ein paar Monaten."

Auch Fritz betont, dass Chiarodia "einfach sehr weit und sehr reif für sein Alter ist", trotzdem weist der 41-Jährige auch auf die äußeren Umstände wie die Doppelbelastung durch die Schule hin: "Das müssen wir in der Arbeit mit ihm und der Steuerung des Trainings berücksichtigen." Gerade weil er den 17-Jährigen auch als "sehr ehrgeizig" charakterisiert, müsse dieser "manchmal geduldig sein", erklärt Fritz: "Für uns ist es wichtig, ihn Stück für Stück weiterzuentwickeln. Der dritte Schritt kann erst gemacht werden, wenn der zweite gemacht wurde."

Tim Lüddecke

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