Nordost

BFC verkürzt auf Greifswald - Lok und Zwickau jubeln im Keller

Regionalliga Nordost, 20. Spieltag - Zusammenfassung

BFC Dynamo verkürzt auf Greifswald - Lok und Zwickau gewinnen im Keller

Der Chemnitzer FC warf sich beim Tabellenführer Greifswald in jeden Zweikampf und belohnte sich mit einem Punkt.

Der Chemnitzer FC warf sich beim Tabellenführer Greifswald in jeden Zweikampf und belohnte sich mit einem Punkt. IMAGO/Leo

Der BFC Dynamo zitterte sich am Sonntag in Meuselwitz zu einem 1:0-Erfolg und kann damit den Abstand auf Greifswald verkürzen. Es war ein ordentliches Spiel im ersten Durchgang, Underdog Meuselwitz gefiel gegen den Titelkandidaten, zeigte sich in der Anfangsphase gar feldüberlegen. Vor der Pause wurde dann der BFC stärker, Tore fielen bis zum Seitenwechsel aber keine. Auch im zweiten Durchgang war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem der DDR-Rekordmeister seine Pferdestärken lange nicht aufs Feld bekam. So musste in der Schlussphase eine Ecke herhalten: Unfreiwillig verlängert landete die bei Malina, der das Tor des Tages einköpfte (82.). Der BFC war in den Folgeminuten näher dran am zweiten Treffer, traf aber nur den Pfosten. Es war die vierte Niederlage in Serie für den ZFC.

Der FC Energie Cottbus hat am Sonntag seinen Negativlauf beendet und gegen Hansa Rostock II einen 3:1-Arbeitssieg eingefahren. Zur Pause lag der Meister durch Wollschlägers Treffer (14.) noch mit 0:1 zurück, nach Wiederanpfiff aber drehten Hildebrandt (60.) und Pronichev (66.) die Partie. Den Schlusspunkt setzte Heike (80.), der im ersten Durchgang mit einem Freistoß bereits die Latte traf. Damit behauptet sich Cottbus weiter im Titelrennen.

Kurz vor Beginn der Partie - Aufgrund des enormen Andrangs (knapp 5.000 Zuschauer) vor den Toren des Alfred-Kunze-Sportparks erfolgte der Anpfiff mit 20 Minuten Verzögerung - verkündete Leipzigs Stadionsprecher Johannes Salzmann, dass Benjamin Bellot seinen Vertrag um eine weitere Spielzeit verlängert hat. Der 33-jährige Keeper und Kapitän der Grün-Weißen geht somit im Sommer in seine dann bereits sechste Saison in Leutzsch. 

Zum Geschehen auf dem Feld: Das Spiel begann ausgeglichenen, beide Teams zeigten bei schwierigen Bodenverhältnissen gute Ansätze, gefährlich wurde es zunächst allerdings nicht. Auch eine erste Ecke nach bereits einer Viertelstunde brachte Chemie Leipzig, das mit den Neuzugängen Irfan Brando und Cemal Kaymaz startete, nichts ein. Letzterer hatte nach 20 Minuten die bis dato beste Gelegenheit. Der Distanzschuss des ehemaligen Bayreuthers klatschte an den Querbalken. Die Heimelf verbuchte nun ein leichtes Übergewicht und belohnte sich nach einer halben Stunde mit der Führung durch Jäpel, der nach einer Flanke abstaubte. RWE fand nach dem Rückstand etwas besser ins Spiel, kam trotz langer Ballbesitzphasen jedoch nicht zu gefährlichen Aktionen.

Im Gegenteil, Leipzig war dem zweiten Treffer sogar näher. Jäpel scheiterte jedoch alleine vor Schellenberg. Sein Heber landete weit neben dem Tor (59.). Und auch Brando zeigte Sekunden später vor Schellenberg Nerven, schob den Ball am Keeper aber auch am Gehäuse vorbei. Auf der anderen Seite wurde es erstmals in der 68. Minute gefährlich. Hajrullas Risikoversuch flog über den Querbalken. In der 77. Minute bestrafte Erfurts Joker Seidemann den Chancenwucher der Gastgeber mit einem wunderbaren Schlenzer in den rechten Knick. Kurz vor dem Schlusspfiff dann dennoch die dicke Gelegenheit für Chemie: Schellenberg reagierte nach einem langen Ball verunsichert, der einschussbereite Mäder wurde im letzten Moment mit reichlich Körperkontakt von hinten am Abschluss gehindert. Glück für die Gäste, dass der Elfmeterpfiff aus blieb. Wenig später war Schluss und das Remis perfekt.

Viktoria Berlin war am Freitagabend zu Gast beim Tabellenletzten Berliner AK - eine Pflichtaufgabe für den Tabellenfünften, der seiner Favoritenrolle auch gerecht wurde. Neuzugang Laurenz Dehl feierte dabei unter den Augen von Ex-BAK- und Köln-Coach Steffen Baumgart einen Einstand nach Maß, netzte für die Himmelblauen bereits nach neun Minuten zur 1:0-Führung. Im zweiten Durchgang legte Falcao nach Vorarbeit von Dehl in der 60. Minute den zweiten Treffer nach, sorgte damit für die Vorentscheidung. Der zur Pause eingewechselte Neuzugang Bustamante verkürzte drei Minuten vor dem Abpfiff zwar noch auf 1:2, letztlich gelang es dem BAK aber nicht mehr, Zählbares in Moabit zu lassen.

Zwickaus Coach Rico Schmitt sah wenig Grund für Veränderungen, schickte dementsprechend die gleiche Startelf wie beim Sieg gegen Luckenwalde ins Spiel. Sein Gegenüber Stephan Schmidt tauschte derweil im Vergleich zum 3:1-Erfolg gegen den BAK munter durch. Die Schwäne kämpften, bissen und kauften der Hertha-Reserve über große Teile des Spiels den Schneid ab. In der 36. Minute hatten die Gastgeber noch Pech, dass Dobrunas Kopfball nur an den Pfosten klatschte. Umso größer war die Freude dann jedoch Sekunden vor der Halbzeit, als Dobruna den Ball aus wenigen Metern versenkte (45.). 

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Mit Beginn der zweiten Hälfte hätte der FSV beinahe erhöht, Will scheiterte aus der Nahdistanz aber an Keeper Kwasigroch. Der Ball schlug nur kurz darauf auf der anderen Seite ein. Covic tauchte nach einem langen Zuspiel überraschend frei vor dem Tor der Sachsen auf und ließ Leneis keine Abwehrchance - 1:1 (50.). Pech für Hertha allerdings, dass es für den Torschützen, der beim Schuss einen Schlag abbekam, nicht mehr weiter ging. Der nächste Rückschlag für die Berliner folgte in der 57. Minute. Ein Eckball segelte vor das Tor der Hauptstädter, die Senkbeil, der mit dem Kopf zur Stelle war, zu viel Freiraum ließen. Zwickau drückte nun auf die Entscheidung, die nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen Herrmann gelang (73.). Dobruna legte 120 Sekunden später sogar noch mit einem abgefälschten Schuss den vierten Zwickauer Treffer nach. In der Schlussphase hatten die Berliner noch zweimal die Möglichkeit zu verkürzen, Leneis parierte jedoch jeweils stark. Es blieb beim 4:1 und drei wichtigen Punkten für Zwickau, dass den dritten Sieg in Folge verbuchte.

Die Partie startete fulminant. Keine 60 Sekunden nach Anpfiff hatte Coskun für den Tabellenführer nach einer Ecke bereits die Führung auf dem Fuß, drosch das Leder aber unbehindert über die Querstange. Der Underdog aus Chemnitz, der sich bei gegnerischem Ballbesitz tief fallen ließ und die Räume rund um den eigenen Strafraum eng machte, versteckte sich jedoch keineswegs, versuchte selbst immer wieder Nadelstiche zu setzen. Das gefährlichere Team war weiter freilich der Greifswalder FC, der durch Daedlow die nächste gute Chance nach einem Eckball hatte - drüber (10.). Auch bei Kratzers Versuch war es knapp (22.). Bis zur ersten dicken Möglichkeit der Himmelblauen dauerte es eine halbe Stunde, Bozic verpasste eine Flanke mit dem Kopf nur um Millimeter. Weiter Chancen auf Greifswalder Seite durch Benyamina (36.) und Coskun (41.) führten ebenfalls nicht zum Torerfolg. Gleiches galt für einen weiteren Versuch von Bozic, dessen anspruchsvoller Volleyschuss am langen Pfosten vorbeirauschte (45.).

Greifswald kam druckvoll aus der Kabine, verbuchte wie im ersten Durchgang ein Übergewicht und klares Chancenplus, einzig der Führungstreffer fehlte. In der 75. Minute kam auch noch Pech hinzu, als Coskuns Freistoß nur ans Aluminium segelte. In der Nachspielzeit bewahrte Wunsch seine Elf vor der Pleite, lenkte mit einem starken Reflex einen Schmedemann-Versuch an die Unterkante der Latte. Endstand 0:0.

Mit Königstransfer Pourié startete die VSG Altglienicke ins Spiel gegen den FSV Luckenwalde. Es dauerte eine Viertelstunde, ehe die favorisierten Gastgeber durch Gogia in Führung gingen. Kauter ließ in der 33. Minute das 2:0 folgen. Freuen konnten sich die Gastgeber darüber nur wenige Sekunden, denn Maric fand prompt die passende Antwort für Luckenwalde (34.). Kurz vor der Pause stellte Pourié, der bei seinem Debüt im VSG-Dress einen guten Eindruck hinterließ, den Zwei-Tore-Abstand aber wieder her (42.). Die Gäste verfielen aber nicht in Panik, versuchten nach der Halbzeit den erneuten Anschluss zu erzielen. Es dauerte bis zur 66. Minute, ehe Butendeich auf 2:3 stellte. Für mehr reichte es allerdings nicht mehr. Es blieb beim Heimerfolg der Berliner.

Befreiungsschlag für den 1. FC Lok Leipzig beim wichtigen Sachsen-Duell in Eilenburg: Trotz doppeltem Rückstand sicherte sich die Loksche am Samstagnachmittag wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Eilenburg hinterließ zu Beginn den besseren Eindruck. Viele Aktionen liefen über Bibaku, der nach einem schlimmen Fehlpass der Leipziger alleine vor dem Tor die Nerven behielt und an Keeper Müller vorbei ins rechte Eck einschob (8.). Nach 25 Minuten steigerten sich die Gäste. Held hatte die erste gute Gelegenheit, verzog aber knapp (28.). Auf der Gegenseite verpasste Luis zweimal das mögliche 2:0 (32./34.). Dann lag der Ball aber im Tor - und zwar im Eilenburger. Sirch schnappte sich einen Freistoß 20 Meter vor dem Tor und versenkte diesen via Aufsetzer (36.). Torwart Bendel, der in der Winterpause aus Halle nach Eilenburg stieß, machte nicht die beste Figur. Der FCE ließ sich davon jedoch nicht schocken, blieb aktiv, scheiterte allerdings zunächst an der eigenen Chancenverwertung.

Aber auch Lok hatte Probleme beim Abschluss, scheiterte kurz nach der Pause gleich dreimal nach einem Eckball. Letztlich knallte Neuzugang Löhmannsröben, der unauffällig agierte, das Leder über den Kasten (49.). Ansonsten war es im zweiten Abschnitt vor beiden Toren erst einmal still. Es dauerte über eine Stunde, dann ging Eilenburg jedoch erneut in Führung. Bibaku stocherte nach einem Freistoß den Ball aus einer Spielertraube über die Linie (63.). Die Leipziger Antwort ließ nur 180 Sekunden auf sich warten. Wieder trat Sirch zum Freistoß an, wieder lag der Ball im Netz. Diesmal war Bendel jedoch machtlos, die Kugel schlug traumhaft im Knick ein. Durch den 2:2-Ausgleich drohte das Spiel für Eilenburg in Leipziger Richtung zu kippen. Und tatsächlich belohnte Joker Dombrowa, der eine Hereingabe über die Linie drückte, die Lok-Moral fünf Minuten vor dem Ende mit dem Treffer zum 3:2. Mann des Spiels war aber Sirch, der in der 88. Minute noch sein drittes Tor zum 4:2-Endstand nachlegte.

Der FC Carl Zeiss Jena und der SV Babelsberg 03 teilten sich am späten Samstagnachmittag die Zähler nach intensiven 90 Minuten. Löder brachte die Gastgeber zunächst kurz vor der Pause in Führung, Babelsberg glich nach dem Seitenwechsel durch Frahn jedoch umgehend aus. Den Thüringer Lucky-Punch verhinderte SVB-Schlussmann Klatte in der Nachspielzeit.

dw, jam

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