Nordost

Chemie Leipzig: Trotz schmalem Kader stabil und im Soll

Neuer "Co" für Jagatic

Chemie Leipzig: Trotz schmalem Kader stabil und im Soll

Anfang Dezember hielt der Winter Einzug im Alfred-Kunze-Sportpark. Den Chemikern kam die Pause nicht ungelegen.

Anfang Dezember hielt der Winter Einzug im Alfred-Kunze-Sportpark. Den Chemikern kam die Pause nicht ungelegen. IMAGO/Picture Point LE

Regionalliga Nordost

Jähes Ende der ersten Halbserie für die BSG Chemie: Nach dem Ortsderby gegen Lok (1:1) folgten erst Dauerregen und Schnee, dann rollte eine Infektionswelle über die Chemiker hinweg, die weitere Spiele unmöglich machte. Und so blieben die Spiele gegen Luckenwalde und den BFC sowie das erste Rückrundenmatch gegen Hertha BSC ungespielt. Für die Leipziger nicht ganz schlecht, denn der ohnehin schmale Kader, durch die Langzeitverletzten Alex Bury, Philipp Harant und Thilo Gildenberg zusätzlich gebeutelt, drohte durch die eine oder andere Blessur oder Infektion gänzlich auseinanderzufallen.

Die bewusste Entscheidung, in diesem Jahr mit fast dem gleichen Kader wie im Vorjahr anzutreten - nur die zweite Reihe wurde ausgetauscht - ist den infrastrukturellen Bemühungen der Leutzscher geschuldet, die im heimischen Alfred-Kunze-Sportpark erst mal Grundlagen für eventuelle höhere Ziele legen müssen. So rücken die Bauleute demnächst erneut an, um etwa ein neues Funktionsgebäude zu bauen. Aber auch viele andere Baustellen tun sich auf, wenn Chemie das Fassungsvermögen von derzeit 4999 Zuschauern erhöhen will - die Sächsische Bauordnung lässt grüßen.

Neuer "Co" für Jagatic

Mit 20 Punkten aus 15 Spielen steht die BSG Chemie genau dort, wo sie mindestens hinwollte, mit noch zwei ausstehenden Spielen der ersten Halbserie kann sie die Ausbeute noch verbessern. "Wir sind zufrieden", sagt Trainer Miro Jagatic, der schon noch auf weitere Punktgewinne aus den restlichen beiden Spielen schielte. Künftig muss er zumindest auf seinen langjährigen Assistenten Christian Sobottka verzichten. Nach acht Jahren in Leutzsch, zunächst als Nachwuchskoordinator, dann als Co-Trainer von Ditmar Demuth, schafft er das Pensum einfach nicht mehr. Als Lehrer einer Förderschule und Vater von drei Kindern stieß er längst an Belastungsgrenzen. "Es war eine geile Zeit, die mir unheimlich viel gegeben hat", verabschiedete sich Sobottka. Mit Marcus Wolf, zugleich Trainer der momentan mit zehn Punkten Vorsprung in der Kreisoberliga Leipzig führenden zweiten Mannschaft, ist ein neuer Co-Trainer bereits eingearbeitet.

In die zweite Halbserie startet Chemie durch die Nachholspiele früh; am 20. Januar rollt der Ball gegen Luckenwalde (13 Uhr, Alfred-Kunze-Sportpark). Jagatic und Wolf hoffen, dass dann auch mindestens Abwehrchef Philipp Harant wieder fit und dabei ist. Wie es mit Alex Bury weitergeht, muss die Zeit zeigen - sein Knorpelschaden ist keine leicht zu behandelnde Verletzung. Eine Kernspinresonanztherapie soll Abhilfe schaffen. Derzeit schuftet Bury in der Reha und hofft, dass die Behandlung etwas gebracht hat. Auf jeden Fall dabei sein wird der bisherige BAK-Akteur Irfan Brando. Der 22-jährige soll im Mittelfeld neue Optionen einbringen und wird künftig die Nummer sechs tragen. Chemie startet pünktlich am 2. Januar mit der Vorbereitung auf die Rückrunde. 

Jens Fuge

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