Wie beim 1:0 im Hinspiel setzte Chelseas Trainerin Emma Hayes im Rückspiel mit Berger und Leupolz auf zwei Deutsche in der Startelf. Bei den Londonerinnen gab es zwei Wechsel im Anfangsaufgebot: Eriksson und Charles begannen für Bright und Ingle.
Bei den Gästen aus Lyon, die mit einem Tor Rückstand ins Gastspiel an der Stamford Bridge gingen, entschied sich Sonia Bompastor derweil für drei Veränderungen im Vergleich zur vorherigen Woche. Während im Hinspiel auch für die Französinnen zwei Akteurinnen aus Deutschland zum Einsatz kamen, musste sich in London sowohl Däbritz als auch Ex-Nationalspielerin Marozsan vorerst mit der Zuschauerrolle zufrieden geben.
Großchancen auf beiden Seiten - ohne Ertrag
Der Auftakt der Partie lief ganz nach dem Geschmack der Französinnen - zumindest bis zum Abschluss. In der dritten Minute scheiterte erst Cascarino an Berger, unmittelbar darauf vergab Bruun die nächste Riesenchance auf die Führung und setzte die Kugel aus rund elf Metern freistehend über das Gehäuse (4.).
Die Chelsea-Damen überstanden die erste Drangphase der Gäste, und verstärkten daraufhin die eigenen Offensivbemühungen. Nach einer Viertelstunde behielt Lyons Torhüterin im Eins-gegen-Eins mit Karr die Oberhand, rund acht Minuten später war die Chilenin dann ein weiteres Mal zur Stelle, als sie einen Schlenzer von James noch stark über den Querbalken lenkte.
In der Folge fiel es beiden Mannschaften schwer, das hohe Tempo der ersten halben Stunde beizubehalten. Weitere wirklich nennenswerte Gelegenheiten blieben aus, weshalb es mit einem torlosen Remis in die Kabinen ging.
Leupolz verletzt raus - Gilles trifft aus dem Nichts
CL-Viertelfinale, Rückspiele
In der zweiten Hälfte ließen Torraumszenen lange Zeit auf sich warten, ein Distanzschuss von Reiten (49.) blieb lange Zeit die einzige Offensivaktion. Während in der 56. Minute mit Däbritz dann die dritte deutsche Spielerin den Platz betritt, musste Leupolz rund eine Viertelstunde später das Feld aufgrund starken Nasenblutens verletzungsbedingt verlassen.
Im äußerst chancenarmen zweiten Abschnitt sorgte Innenverteidigerin Gilles für das einzige Highlight, das dafür umso bedeutender war: Nach flacher Flanke von Horan schob die Kanadierin aus kurzer Distanz ein und rettete den amtierenden Titelverteidiger damit in die Verlängerung (77.).
Dramatische Schlussphase an der Stamford Bridge
Nachdem die erste Hälfte der Verlängerung ohne Höhepunkte geblieben war, folgte der Treffer für die Gäste in der 110. Minute. Weder Eriksson noch deren Innenverteidigungskollegin Buchanan gelang es, eine Hereingabe von Hegerberg abzufangen, weshalb die Kugel bis zu Däbritz durchrutschte. Die deutsche Nationalspielerin behielt die Ruhe, zog mit links ab und schob den Ball unhaltbar rechts unten in die Maschen.
Nahezu alles sprach fortan für den Halbfinal-Einzug Lyons, bis in der zweiten Minute der Nachspielzeit plötzlich James nach Kontakt mit Malard im Strafraum zu Fall kam. Nach minutenlanger VAR-Überprüfung entschied Schiedsrichterin Ivana Martincic letztlich auf Strafstoß, den die nervenstarke Mjelde souverän ins linke Kreuzeck feuerte (120.+8).
Torhüterin Berger sichert Chelsea den Halbfinaleinzug
Nicht weniger dramatisch lief das folgende Elfmeterschießen ab, in dem ausgerechnet Lyons erfahrene Kapitänin Renard nach fünf verwandelten Elfmetern als erste Akteurin verschoss. Der anschließende Fehlschuss von James blieb schlussendlich ohne Folgen, da sich Chelseas deutsche Keeperin Berger mit ihrer Parade gegen Horan zur Heldin des Abends krönte.
Im Halbfinale wartet auf die Londonerinnen nun der FC Barcelona, der sich bereits am Mittwoch gegen die Roma durchsetzen konnte. In der englischen Women's Super League ist Chelsea am Sonntag (19.45 Uhr) bei Aston Villa zu Gast. Lyon trifft am selben Tag (12.45 Uhr) auf Le Havre.