Bundesliga

Burkardt, Onisiwo, Ingvartsen: Sturmtrio als neues Prunkstück?

In der Mainzer Offensive winkt eine Premiere

Burkardt, Onisiwo, Ingvartsen: Sturmtrio als neues Prunkstück?

Der Mainzer Stürmer Marcus Ingvartsen ist gegen Wolfsburg wohl wieder gesetzt.

Der Mainzer Stürmer Marcus Ingvartsen ist gegen Wolfsburg wohl wieder gesetzt. IMAGO/Agentur 54 Grad

Um Härtefälle wird Bo Svensson bei seiner Personalauswahl gegen Wolfsburg am Samstag nicht herumkommen. Ob der etablierte Stefan Bell oder der wiederentdeckte Edimilson Fernandes den Vorzug rechts in der Dreier-Abwehrkette bekommen wird, lautet etwa eine der spannenden Fragen. Noch stärker im Fokus: Die Besetzung der Offensive, die nun zumindest auf dem Papier zu einem Mainzer Prunkstück von bislang nicht gekannter Güte avancieren könnte: Mit Karim Onisiwo, Jonathan Burkardt und Marcus Ingvartsen stehen die drei nominellen Top-Angreifer der 05er endlich zeitgleich im Vollbesitz ihrer Kräfte zur Verfügung - und könnten prompt erstmals gemeinsam in der Startelf stehen. Der Reiz dieser Kombination mit zwei durchschlagskräftigen Tiefenläufern auf den Seiten und Knipser Ingvartsen im Zentrum liegt auf der Hand.

Ingvartsens Joker-Rolle in München "eine außergewöhnliche Entscheidung für ein außergewöhnliches Spiel"

Beim FC Bayern (2:6) hatte Svensson seinen dänischen Landsmann am vergangenen Wochenende zunächst auf der Bank gelassen. Doch das hatte nichts mit einem etwaigen Leistungsloch des Strafraumstürmers Ingvartsen zu tun. Sondern damit, dass der Coach beim Branchenprimus eher nicht mit häufigen Abschluss-Situationen im gegnerischen Hoheitsgebiet rechnete. "Marcus ist gut in Form", bestätigt Svensson, "bei Bayern war es eine außergewöhnliche Entscheidung, weil es auch ein außergewöhnliches Spiel war." Zur Gewohnheit ist indes bereits geworden, dass Ingvartsen trifft - nach seiner Hereinnahme in München bereits zum fünften Mal im fünften Pflichtspiel in Serie. Gegen die Wölfe gilt der 26-Jährige folglich als gesetzt, ebenso wie Karim Onisiwo. Der Österreicher führt bei vier Toren in der Liga gleichauf mit Ingvartsen die interne Schützenliste an, ist für die Rheinhessen aber insbesondere auch wegen seiner Lauf- und Zweikampfstärke sowie seiner Klasse in der Ballbehauptung unersetzlich.

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Svensson hält an Burkardt fest: "Nicht ein Prozent weniger Überzeugung"

Eine Konstellation, in der Jonathan Burkardt auf den ersten Bick die Bank droht. Der 22-Jährige, im Vorjahr mit elf Treffern Mainzer Top-Torjäger, konnte in der laufenden Saison noch kein persönliches Erfolgserlebnis feiern. Durch einen Infekt und zwei Verletzungen mehrfach zurückgeworfen, kommt das Eigengewächs allerdings auch erst auf fünf Liga-Einsätze von Anfang an. In München hatte er zuletzt beste Gelegenheiten, seine Flaute zu beenden, scheiterte aber einmal mit Pech an der Latte und dann kläglich beim verschossenen Strafstoß. Steckt der einstige Shootingstar Burkardt also gerade im Tief? Anhand der Fakten ließe sich das beim Blick von außen ganz nüchtern bejahen. Svensson freilich weiß aus der Innensicht anderes zu berichten: "Johnny hat die ganze Zeit über gut trainiert. Er ist ein sehr ehrgeiziger Junge und erwartet sehr viel von sich. Dementsprechend arbeitet er - und er hat aus meiner Perspektive eine sehr positive Ausstrahlung."

Zwar sei Burkardt "frustriert gewesen über die Verletzungen und dass er krank geworden ist zu ungünstigen Zeitpunkten" und "natürlich fehlt ihm persönlich ein Tor". Aber, so Svensson: "Ob das am Samstag kommt oder später, werden wir sehen. Wichtig ist die Einstellung, die er hat. Diese Phase, die alle eine schwierige Phase nennen, wird ihm helfen, noch besser zu werden. Meine Überzeugung und mein Glaube an ihn ist nicht ein Prozent weniger geworden." Was ganz danach klingt, dass Svensson am Samstag seine Topstürmer als Dreierbande loszulassen gedenkt.

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